Rätsel
Aus Gedichten von NOVALIS
„Gefunden habe ich, was ich suchte,
Und der Bezauberung Bande schmelzen.
Das schöne Wesen - siehst du die Königin -
Hebt Bann und Zauber; lange vergebens flog
Um jeden Thron ich, aber endlich
Winkte durch sie mir die alte Heimat.
Schon lodert mächtig jene geheime Glut -
Mein altes
Wesen - tief in dem irdischen
Gebilde: Du sollst Opferpriester
Sein und das Lied der Zurückkehr singen.
..
Nach Osten singe dann das erhabene Lied,
Bis auf die
Sonne geht und zündet
Und mir die Tore der Urwelt öffnet.
Der Duft des Schleiers, der mich vordem umgab,
Sinkt dann vergoldet über die Ebenen,
Und wer ihn atmet, schwört begeistert
Ewige Liebe der schönen Fürstin.
Glänzend steht nun die Brücke, der mächtige
Schatten erinnert
Nur an die Zeit noch, es ruht ewig der Tempel nun
hier.
Götzen von Stein und Metall mit furchtbaren Zeichen
der Willkür
Sind gestürzt...
Immer aber ist in diesen dichterischen Intuitionen der für die Romantik
typische Hang spürbar, die Evolution durch eine Besinnung auf die Vergangenheit
zu heilen. Ur-Heimat aber und Frische, Ur-Frische sind in der Zukunft zu suchen,
in den Allharmonien und Allsynthesen der Vollzeit des höchsten III Lebensalters
der Menschheit.