Geistige Objekte – die Galerie im Kopf©
Konzept-Kunst – Objet pensée
Eine besondere Bedeutung der Konzept-Kunst liegt unter anderem darin, dass sie den lange überbewerteten handwerklichen Realisierungsanspruch im Prinzip verneint bzw. anderen überträgt und das Augenmerk überwiegend auf konzeptualistische Entwürfe lenkt. Sol LeWitt (geb. 1928), verwendet seit 1966 diese Bezeichnung. Danach erscheinen ihm Konzept und Idee als der wichtigste Aspekt eines Kunstwerkes, die Ausführung selbst als eine mechanische Tätigkeit. Die Ideen erscheinen als die Elemente, welche die Konzeption ausfüllen. Daraus ergibt sich für ihn die Einsicht, dass Ideen allein Kunstwerke sein können, deren Ausführung sich erübrigt und dass alle Ideen Kunst sind, wenn sie sich auf Kunst beziehen und innerhalb der (veränderbaren) Übereinkünfte der Kunst liegen (aus Sentences on Conceptual Art). Walther Marchetti hat für die Konzeptausstellung in Leverkusen 1969 folgenden Beitrag lt. Katalog eingeschickt: »Denke an ein Werk, doch schreibe es weder nieder, noch führe es jemals aus.« Ein im Grunde 'konzeptionelles Konzept',. für das ich 1967 in >Kommentare zur Autoretik< den Begriff 'objet pensée' verwende bzw. die griffigere Bezeichnung 'Kunst-im-Kopf', was Keith Sonnier (geb. 1941) später in den populären Slogan kleidete: »Live in your head!«