Definitionen des Neoismus und neoistischer Aktivitäten sind zur Zeit umstritten. Hauptgrund dafür sind Spaltungen innerhalb des neoistischen Netzwerkes, die sehr unterschiedliche, taktisch verzerrte Darstellungen des Neoismus und seiner Geschichte zur Folge hatten. Am bekanntesten ist das Schisma zwischen dem Autor Stewart Home und dem Rest des neoistischen Netzwerks, das sich auch in der Version des Neoismus von Homes Büchern im Unterschied zu diversen neoistischen Ressourcen im Internet niederschlägt. In nicht-neoistischer Terminologie könnte Neoismus eine internationale Subkultur genannt werden, die in ihren Anfängen an experimentelle Kunst (wie Dada, Surrealismus, Fluxus und Konzeptkunst), Punkkultur, Industrial- und Electropop-Musik, politische und religiöse Freidenkerbewegungen sowie Science Fiction-Literatur, Pataphysik und spekulative Wissenschaft anknüpfte, solche Traditionslinien aber zugleich zurückwies. Neoisten kamen ferner aus dem Umfeld der Graffiti- und Straßenkunst, der L=A=N=G=U=A=G=E poetry, von Experimentalfilm und -Video, der Mail Art, der frühen Church of the SubGenius sowie schwul-lesbischer Kultur. Später wandelte sich Neoismus von einer aktiven Subkultur zu einem selbstverfassten modernen Mythos. Als Nebeneffekt davon haben seit den späten 1980er Jahren viele subkulturelle, künstlerische und politische Gruppen auf Neoismus Bezug genommen, oft jedoch nur vage, und dadurch seinen Mythos fortgeschrieben.