Die Einwohner des
Inselatolls Tuvalu bangen um ihre Heimat. Neun Inseln umfasst der viertkleinste Staat der Welt. Die 11500 Einwohner leben
hauptsächlich vom Fischfang und Ackerbau.
Die idyllische Atmosphäre, die auf den Inseln herrscht, trügt. Der Meeresspiegel steigt und steigt. Schuld daran ist die
globale Erwärmung, die die Polkappen
schmelzen lässt. Für Inseln, deren höchster Punkt drei Meter aus dem Meer herausragt, steigt damit auch die Bedrohung.
Niemand weiß, was mit den Tuvaluern geschehen soll,
wenn das Atoll untergeht. Selbst für
Völkerrechtsspezialisten ist die Problematik neu: Ein Staat ohne Land? So etwas hat es bisher noch nie gegeben. Weder gibt es ein Recht auf ein Ersatzterritorium für die Einwohner, noch auf die Aufnahme in
Nachbarländern. Am wichtigsten scheint es
zunächst einmal, die internationale Aufmerksamkeit auf den Inselstaat zu lenken.
Zu diesem Zweck hat der japanische
Fotograf Shuuichi Endou ein ungewöhnliches Kunst - Projekt
gestartet. Er fotografiert jeden einzelnen Einwohner der Inselgruppe - 340 Portraits wurden bereits ausgestellt, die Restlichen sollen bis
zum G8-Gipfel in Japan im kommenden Jahr
fertig sein. Ein Signal für die Versammlung der wirtschaftsstärksten Staaten der Welt.
Viele Tuvaluer blicken sorgenvoll in die Zukunft.
Über 3000 Menschen haben die Inseln bereits
verlassen.