Universale Menschheit

  GRUPPE OR-OM©

Peter Waldner

ATLAS ZUR SOZIALEVOLUTION

im Weltsystem

 (14. Auflage, Januar 3521 n. Chr.)

FOLIE 43 Universalistischer Humanismus und Sozialismus

Eine kritische Bewusstseinsanalyse führt zur Erkenntnis der absoluten und unbedingten Essentialität des Grundwesens. K. Chr. F. Krause (1781-1832) deduzierte aus dieser erstmalig eine neue Grundwissenschaft, Basis einer undogmatischen, progressiven Metaphysik. Aus dieser ergeben sich u.a. folgende

  Grundrechtskataloge

  1. Die Menschheit ist eine Menschheit, die im unendlichen Grundbau der absoluten, unendlichen Essentialität u in sich, in den unendlichen Grundwesen des Geistes, (Geist-Alls) i und der Natur, (Leib-Alls) e die unendliche innere Synthese a darstellt.

 

 Die Menschheit dieser Erde ist darin ein endliches Glied. Die Herstellung der gesellschaftlich allharmonischen Einheit aller Glieder der Menschheit unter sich und in Vereinigung mit den unendlichen Grundwesen u, i und e kann und soll ausgebildet werden. Die Grundlage der Harmonien und Balancen liegt in der existenziellen Verankerung aller Lebewesen in der Unendlichkeit der absoluten Essentialität u und der relativen Unendlichkeit der Grundwesen i und e und in den (mathematischen) Stufungen der Unendlichkeiten, wie sie in  FOLIE 46 schematisch dargestellt ist.

  2. Aus dieser Struktur sind grundsätzliche Rechte aller Menschen in religiöser, geistiger und leiblicher, wirtschaftlicher und kultureller  Hinsicht anzuerkennen. Das Ur-Ich des Menschen u1 steht über Geist i1 und Leib e1.

Geist und Leib stehen nebeneinander und sind mit der absoluten Essentialität über das Ur-Ich verbunden.

Es besteht die Möglichkeit der Ausbildung bisher unentwickelter psychischer und physischer Harmonien und Balancen zwischen u1, i1 und e1 bei gleichzeitig hoch­gradiger Individualität, die erst in den dargestellten Parametern erreicht werden kann.

Alle strukturellen und funktionellen Verhältnisse aller Menschen zum essentiellen Grundwesen und zueinander (unabhängig von Geschlecht, Alter, Beruf, , Stand, Schichte, Klasse, Rasse, Stamm, Volk, Nation, Staat usw.) ist reine Nebenordnung. Daraus ergibt sich eine klare formelle und materielle Rechtsgleichheit, die alle Privilegierung einzelner Menschen (unabhängig von Geschlecht, Alter, Beruf, Stand, Schichte, Klasse, Rasse, Stamm, Volk, Nation, Staat usw.) hinsichtlich aller Ressourcen im absoluten Grundwesen u, in Geist i und Natur e ausschließt. Es besteht die Möglichkeit der Ausbildung bisher unentwickelter sozialer Harmonien und Balancen zwischen allen menschlichen Einheiten bei gleichzeitig hochgradiger Individualität, die umgekehrt erst über die Einführung der erwähnten Parameter erreichbar ist. Die Grundlage der Harmonien im Weltsystem liegt in der existenziellen Verankerung aller Lebewesen in der Unendlichkeit der absoluten Essentialität und in den (mathematischen) Stufungen der Unendlichkeiten (Urbild der Menschheit).

  3. Sind in einem einzelnen Sozialsystem (Staat und auch im Weltsystem) diese Prinzipien eingeführt, werden die allgegenwärtigen diskriminatorischen Spannungen, Konflikte und Strukturen zunehmend eliminiert und durch Strukturen von Synthese, Ausgleich, Harmonie und Balance bei hochgradiger Individualität, Pluralität und Polymorphismus ersetzt. Die Utopie eines solchen Gesellschaftsmodells müsste eine Nebenordnung aller Schichten in einem Staat und aller Staaten im Weltsystem beinhalten. Auch die Minoritäten sind bei Aufrechterhaltung maximaler multikultureller Pluralität und Wahlmöglichkeit in der Identitätsstrategie undiskriminiert integriert.

Hieraus ergibt sich nicht eine klassenlose Gesellschaft sondern eine egalitär ausgeglichene funktionelle Differenzierung nach universalistischen Grundsätzen und Balancen. 

 Für das Weltsystem sind anstelle der Schichten die einzelnen Staatengruppen anzusetzen. Auch bildeten etwa im  Jahre 2001 die einzelnen Staaten im  Weltsystem vertikal gegliederte Einheiten, die einem Schichtungssystem ähnlich sind (siehe unten).

4. Die Überleitung aller diskriminatorisch strukturierten menschlichen Beziehungen, Strukturen, Institutionen und Organisationen in Weltsystem in diese Universalität darf ausschließlich nur durch gute und friedliche Mittel erfolgen. Politische Gewalt, psychischer und physischer Terror, Umsturz, List, Intrige, politische Instrumentalisierung, Ideologisierung und alle ähnlichen negativen Mittel sind auszuschließen.

5. Die obigen Grundideen stellen evolutionslogisch bisher in der Wissenschaft nicht entwickelte Grundsätze dar. Es sind Prinzipien der Allharmonie und Synthese. Ihre Verwirklichung ist grundsätzlich möglich. Es gibt aber kein ehernes Gesetz, dass sie tatsächlich einmal verwirklicht werden. Dies hängt allein davon ab, ob gesellschaftliche Einheiten, vom Einzelmenschen bis zu Staatenbünden, sich dafür entscheiden, sie zu verwirklichen. Jedenfalls sind sie bereits bekannt und jeder kann sich danach orientieren.Ohne prophetische Gabe, allein aus dem Vergleich zwischen den geschichtlichen Gegebenheiten und den Grundideen, wird aber klar, dass die Nichtbeachtung derselben die Menschheit ständigem Leid, Kampf, radikalen (bis bewaffneten) Auseinandersetzungen zwischen Ideologien, Vernichtungsbedrohung und Krieg aussetzen wird.

Die Grundsätze 1 bis 4 bilden den ideellen Rahmen und Maßstab für den Vergleich mit jeglicher geschichtlicher Diskriminatorik. Hierbei ist das Schema „Weltgesellschaft und Urbild“ maßgebend, das hier für das Jahr 2001 n. Chr. skizziert ist. Im Jahre 2001 musste „Globalisierung“ die zunehmende Herstellung eines einheitlichen Weltsystems bedeuten. Dabei waren jedoch die hier dargestellten Prinzipien des Universalistischen Sozialismus und der Einheit der Menschheit noch kaum bekannt und vor allem noch in keiner Weise Grundsatz politischer und wirtschaftlicher Vorgaben. „Progressive“ Entwicklungsschritte waren daher noch durchsetzt mit vielen Mängeln der Evolutionsstufe des jeweiligen Systems.

Was ist Diskrimiantorik?

Vorurteilsmäßig artikulierte, abwertende Einstellungen (Vorurteilstheorie), die durch differenzierte Mittel im Verhalten (Interaktionstheorie) mobilisiert werden und zu einer sprachlich-kulturell-wirtschaftlich-politisch asymmetrischen, inadäquaten Fixierung (Theorie der sozialen Symmetrie und Harmonie) von Einzelpersonen oder Gruppen führen, welche hierdurch eine Beschädigung ihrer Ich-Identität erleiden.

Das Urbild der Menschheit wi ist nicht zeitlich oder werdend. Auch die Entwicklungszykloide (das Werden und Vergehen) der Menschheit in FOLIE 44 ist nicht werdend, (das Werden wird nicht). Soweit die Menschheit ewig (immerwährend) zeitlich ist, ändern sich ihre inneren Bestimmtheiten, Zustände und Eigenschaften.

Im Jahre 2001 hatte das Weltsystem folgende durch Unterdrückungs- und Dominanzpotentiale gekennzeichnete Schichtstruktur:

Sprachliche, kulturelle (religiöse), wirtschaftliche und politische Differenzen im Zusammenhang mit den Unterdrückungs- und Dominazpotenzialen bildeten im Weltsystem in seiner damaligen Form bedrohliche Konfliktherde und Zonen, welche zu einer Destabilisierung des Gesamtsystems führten. Erst als sich das Weltsystem unter allmählicher Aufhebung der Diskriminierungsstrukturen in die Form gemäß Punkt 3 veränderte, wurde die Harmonisierung der Weltgesellschaft im Sinne des Universalistischen Sozialismus voll wirksam.  

Detailaspekte zum Jahre 2001

Die Weltgesellschaft 2001 bildete vereinfacht drei Systemtypen, die zunehmend in Wechselwirkung im Sinne der obigen Grafik stehen:

we1       sind die historisch-realen Sozialzustände der hochindustrialisierten Länder des Westens (grün),

we2       diejenigen der ehemaligen sozialistischen Staaten des Ostens (blau), die man zusammen heute auch als den Norden bezeichnet;

we3       sind die Formen der Gesellschaftlichkeit der Entwicklungsländer, Schwellenländer (violett), die man auch als den Süden bezeichnet.

  Die Wechselwirkungen können leicht anhand der Farbigkeit der Quadrate durchgedacht werden.

Weltgesellschaft und Urbild der Menschheit sind gemäß der Grafik deutlich getrennt und nebeneinander (in Nebengegenheit) zu erkennen. Daraus ergibt sich, dass keines der Teilsysteme 2001 den allharmonischen Baugesetzen der inneren und äußeren menschlichen Gesellschaftlichkeit entspricht. Keine „Kultur“ oder „Zivilisation“ kann von sich sagen, dass sie evolutionslogisch so vollkommen ist, wie es dem Zeitalter der Reife entspricht. Aus dem Umstand dass sich die Teilsysteme auf unterschiedlicher Evolutionsstufen befinden, legitimiert nicht alle Dominanzstrukturen. 

Dominanz der „1.Welt“ und ihrer Wertsysteme („westliche Zivilisation“) müsste selbst zunehmend durch die Prinzipien des Universalistischen Sozialismus der nächsten Evolutionsstufe bestimmt und legitimiert werden. Dies ist eine wichtige Aussage im Rahmen der Diskussion um den „Kampf der Kulturen“. Derselbe erfolgt offensichtlich zwischen Teilsystemen mit unterschiedlichen Positionen im vertikalen Schichtsystem und unterschiedlichen Evolutionsständen. Die in der Hierarchie des Weltsystems höchsten Staatengruppen, nämlich USA, Westeuropa und Japan bilden eine Art „Aristokratie im Weltsystem“. Evolutionslogisch sind sie bildlich 18 – Jährige, welche andere „jüngere“ Staatengruppen, die sich in anderen Entwicklungsstufen  befinden, dominieren. Die Kultur der Zukunft ist jene des Voll-Erwachsenen 30-Jährigen. Ist diese Kultur im „Kampf der Kulturen“ erreicht, erfolgt eine global harmonische Ausbildung. Die Zivilisationsparameter des 18-Jährigen sind nicht das Maß für diese neue Entwicklungsstufe. Die Erkenntnis dieses Zusammenhanges bildet die evolutionstheoretische Grundlage für die Überwindung der Krise, die nach dem 11.September 2001 global sichtbar wurde.

Die erwähnten aristokratischen Systeme besitzen erhöhte Differenzierung, Autonomisierung aller gesellschaftlichen Faktoren (institutionelle Trennung von Religion und Politik, demokratische Strukturen, Trennung von Gesetzgebung, Justiz und Verwaltung, verfassungsrechtlich verankerte Individualrechte, Mechanismen des sozialen Ausgleichs usw.). Trotzdem sind sie vertikal geschichtet und enthalten bereits in sich wesentliche Elemente struktureller Diskriminierung und Unterdrückung.

Die in den Systemen als zivilisatorische Hochkultur betonte und anderen Systemen gegenüber mit moralischer Überlegenheit betonten Wertsysteme verschleiern die durch diese Systeme ausgeübten politischen Dominanz- und Unterdrückungspotentiale (besonders in Ressourcenkonflikten) gegenüber den unter der „Aristokratie“ gelegenen Staatengruppen. Diese Vormachtstellung und ihre Privilegien stellen Elemente struktureller Diskriminierung und Gewalt dar. Im Laufe der Geschichte haben Aristokratien stets ihre moralische, kulturelle und zivilisatorische Überlegenheit als politische Doktrin zur Ausweitung von Machtpositionen gegenüber „minderen“ anderen Gruppierungen und Staaten eingesetzt. Erfahrungsgemäß haben Aristokratien kaum jemals freiwillig und von sich aus auf ihre Privilegien zugunsten der unterprivilegierten Gruppen verzichtet und mit ihnen einen gesellschaftlichen Ausgleich gesucht. Selbstverständlich besitzen die dominierten und diskriminierten Staaten in sich selbst interne Dominanz- und Unterdrückungsstrukturen mit einer privilegierten „Aristokratie“, die u.U. mit den Machteliten der übergeordneten Staaten Interessenverbindungen pflegen (z.B. Saudi Arabien oder Marokko). Dies verkompliziert die Verschachtelung im Schichtsystem. 

Die Spannungen zwischen den Teilsystemen bilden selbst einen wesentlichen Zug der Evolution. Die Konflikte sind NUR im Sinne der Prinzipien der nächsten Evolutionsstufe überwindbar. Die Prinzipien dieser neuen Evolutionsstufe sind die NEUE WERTEGEMEINSCHAFT, die für alle Teilsysteme im Gesamtsystem gilt. Eine sorgfältige Analyse hat jedes der 3 Systeme gesondert und alle in ihren Wechselwirkungen mit dem Urbild wi zu vergleichen. Aus diesem Vergleich können dann für jeden Systemtyp einzeln, für alle in ihren eigentümlichen Wechselwirkungen sowie für eine gemeinsame Weiterentwicklung verschiedene Musterbilder für die Höherbildung erarbeitet werden (wä1, wä2 usw.). Für eine genauere Untersuchung dieser Verhältnisse zwischen Urbild und Geschichtsbild können beispielsweise die in Figur 1 in Raul Kilters Aufsatz über Migrationsprobleme angegebenen Determinanten eines Gesellschaftssystems herangezogen werden. (Das Modell der Figur 1 gehört selbst der 3. Unterperiode des II. HLA der Menschheitsentwicklung an.)

Aus der Frage, ob die Sozialformen in we1 durch Übernahme aller oder einzelner Elemente der Gesellschaftlichkeit in we2weiterbildbar oder vollendbar sind oder ob we2 umgekehrtdurch Übernahme von Elementen in we1 höher zu bilden wäre, ergibt sich, dass beiden Systemtypen eine Reihe von Sozialelementen im Verhältnis zu wi überhaupt fehlen und dass sie im Weiteren in der Ausbildung der bereits wirklichen Elemente jeweils eigentümliche Mangelhaftigkeiten, Unvollständigkeiten, Auswüchse und Disproportionen besitzen. Die bereits ausgebildeten Elemente sind weder für sich allein noch in ihrer gegenseitigen Abstimmung harmonisch, noch können sie dies ohne Einführung der fehlenden Glieder werden. Bildlich: Aus einer Kombination oder Variation zweier jeweils unproportionierter Tierleiber kann nicht die Harmonie des Menschenleibes gebildet werden.

Von Wichtigkeit ist auch, dass die Entwicklungs- und Schwellenländer we3sich keineswegs nach den Sozialformen we1 und we2richten müssten, um sich richtig (or-om) weiterzuentwickeln, es wird vielmehr aus dem Vergleich mit wi sichtbar, dass und welche Mangelhaftigkeiten die beiden erwähnten Systemtypen besitzen. Die Entwicklungsländer könnten und sollten sich vielmehr unmittelbar nach dem Urbild wi fortbilden (durch Erstellung von Musterbildern); eine Überlegung, die deshalb wichtig ist, weil hierdurch ihre Entwicklung unter Vermeidung einer Vielzahl von Fehlern, Mangelhaftigkeiten, Abirrungen in den Systemtypen we1 und we2erfolgen kann. Die Entwicklungsländer müssten sich daher nicht etwa zuerst nach den grünen Sozialformen we1 oder den blauen we2richten oder beide Gesellschaftstypen nacheinander und in bestimmten Mischungen verwirklichen oder durchlaufen, sondern sie könnten sich unmittelbar bereits nach dem Urbild orientieren. Bildlich: Ein Zwölfjähriger muss und sollte sich nicht in seiner Weiterentwicklung nach dem Verhalten eines Fünfzehn- oder eines Siebzehnjährigen richten, die selbst noch nicht voll entwickelt sind und überdies ihnen jeweils eigentümliche Ungezogenheiten, Fehlbildungen und Irrtümlichkeiten an sich haben. Es ist für ihn sicher gebotener, sich auch für seine Entwicklung in der Pubertät nach den Grundsätzen zu orientieren, die für die Gesellschaftlichkeit der voll Erwachsenen gelten. Die Grundsätze der erwachsenen Menschheit sind eben im Urbild und den Erweiterungsschriften enthalten.

Die Menschheit dieser Erde befand sich im Jahre 2001 in Entwicklungsstufen der 2.
und 3. Unterperiode des II. HLA, unterschieden nach den Systemtypen und den jeweiligen Eigentümlichkeiten der Staaten, deren Untergliedern bis zu den Einzelmenschen. Es ist zeitgemäß, entwicklungsgemäß, dass nunmehr eine Höherentwicklung der Menschheit nach dem Urbild erfolgt.

Von besonderer Wichtigkeit ist jedoch hierbei die Frage, wie und mit welchen Mitteln die Höherbildung in Richtung auf das Urbild erfolgen darf und soll.

·        Urbegriff und Urbild dürfen nur übereinstimmig mit den Gesetzen der individuellen geschichtlichen Entwicklung hergestellt werden.

·        Nach dem Gesetz der organischen, periodischen und zyklischen Entwicklung darf jeder bestimmte Urbegriff und jedes bestimmte Urbild eines jeden Teils der Lebensbestimmung nicht unbedingt überall hergestellt werden, sondern eine jede Idee zur rechten Zeit, am rechten Ort und auf diejenige eigenlebliche Weise, welche dem stetig werdenden individuellen Kunstwerk des Lebens gemäß ist.

·        Das Bestehende ist daher unter Beachtung der Entwicklungsphasen und des historisch-realen Zustandes hinsichtlich seiner Unangemessenheit, Verspätung und Verfrühung genau zu prüfen.

·        Bezüglich der einsetzbaren Mittel ergibt sich: Wer im Sinne der Grundwissenschaft arbeiten und wirken will, muss vorerst versuchen, sich selbst nach den Geboten der Menschlichkeit gemäß dem Universalistischen Humanismus zu erziehen.

Diese Gebote wurden von Krause zeit seines Lebens zunehmend präziser ausgeführt. Dieser elaborierten Verhaltensethik kommt bei den Übergängen von Diskriminatorik zu Universalität erhebliche Bedeutung zu. Aus diesen Geboten ergibt sich u.a., dass dem Wesenwidrigen, Bösen, nicht wiederum Böses entgegengesetzt werden darf. Die gegen das Böse zulässigen Mittel und Verhaltensweisen sind daher genau zu beachten. Auch die Rechtsphilosophie enthält diejenigen rechtmäßigen Mittel, die gegen rechtswidrige Zustände einsetzbar sind.

„Die Wesenlehre und insbesondere die Lehre vom Wesenleben und Wesenleben­bunde der Menschheit streitet mit keiner auf das Gute gerichteten Anstalt. Sie ist überhaupt nicht auf einen gewaltsamen Umsturz irgend eines Bestehenden, geschweige des bestehenden Schlechten, Vernunftwidrigen, Ungerechten, Unmenschlichen und Ungöttlichen gerichtet. Wohl aber ist sie gerichtet auf eine friedliche, liebinnige, liebfriedliche, vernunftgemäße, sittlichfreie Reinigung, Veredelung, Weiterausbildung, Wiedergeburt, kurz auf die Wesenbildung, auf die Ausbildung zu der gottähnlichen Reife alles Bestehenden. Sie ist also in keiner Hinsicht Feindin und Widersacherin des Bestehenden, soweit es gut und dem Guten zugewandt ist, wohl aber ist sie liebfriedliche Gegnerin und Heilkünstlerin des lebwirklichen Wesenwidrigen, Bösen, im wirklichen Leben.“ Wer im Sinne der Wesenlehre leben will, hat sich jeder geistigen und leiblichen Gewalttat, sogar der Überredung zu enthalten und bleibt stets fern von Meuterei und Empörung.“

  FOLIE 44 –Entwicklungsgesetze

Die Entwicklungsgesetze

I. Hauptlebensalter (I. HLA): These

Das endliche Wesen, Gesellschaften von Wesen und deren innere Gesellschaftlichkeit sind zeitlich gesetzt und nach ihrer ganzen Selbstheit ungetrennt enthalten in der einen Selbstheit des absoluten Grundwesens. Sie sind dabei in ungetrennter Wesensheiteinheit mit demselben und sind sich dessen nicht bewusst. Ihre Selbstheit ist nicht entgegengesetzt und noch nicht unterschieden in der unendlichen und unbedingten Selbstheit des Grundwesens. Bildlich ist dies der Zustand im Mutterleib.

II. Hauptlebensalter (II. HLA): Antithese

 Das endliche Wesen, Gesellschaften von Wesen und deren innere Gesellschaftlichkeit werden sich ihrer Selbstheit bewusst und zugleich setzen sie ihre Selbstheit jeder anderen Selbstheit unterscheidend entgegen. Sie setzen sich zuerst der unendlichen und unbedingten Selbstheit des absoluten Grundwesens entgegen, ihr Eigenleben steht dann in der gegenheitlichen, entgegengesetzten und unterscheidenden Selbstheit. Dies führt zu einer Unterscheidung von allem und jedem nach außen und im Fort­schritt des Lebens auch zur vernünftigen Unterscheidung im und vom Grundwesen. Bild­lich ist dies der Zustand der Geburt und der Kindheit bis zur Pubertät.

III. Hauptlebensalter (III. HLA ): Synthese

In diesem Alter wird die unterscheidende Selbheit und Selbstheit als solche mit der Selbheit und Selbstheit des Urwesen und dann auch aller endlichen Wesen in demselben vereingesetzt. Die Menschen werden sich der wesenhaften Vereini-gung ihres selbständigen Lebens mit dem selbständigen Leben des absoluten Urwesens und aller endlichen Wesen in demselben und durch dasselbe inne. Sie bemühen sich dann, soweit es in ihrem Vermögen liegt und unter Mitwirkung vor allem Gottes als Urwesen, diese Lebensvereinigung zu verwirklichen. Bildlich ist dies das vollreife Erwachsenenalter.

Jedes dieser HLA ist selbst wieder in drei Phasen gegliedert, die wiederum nach These, Antithese und Synthese bestimmt sind. Für uns von Wichtigkeit ist die Gliederung des II. HLA, in dessen verschiedenen Phasen sich die Menschen, Gesellschaften und inneren Funktionen und Systeme der Gesellschaftlichkeit sowie die Sozialsystemfaktoren im Jahre 2001  befanden.  

1. Phase (II. HLA, 1) – Autorität

Bevormundung oder autoritäre Einbindung des Elementes (z. B. Individuum oder Gesellschaft) in andere der gleichen oder einer anderen Art. Keine Selbständigkeit gegenüber anderen Faktoren oder gegenüber anderen Elementen der gleichen Art.

2. Phase (II. HLA, 2) – Emanzipation, Autonomisierung

Es kommt zur Autonomisierung des Faktors gegenüber allen anderen Faktoren und zu zunehmend freier Entfaltung der inneren Mannigfaltigkeit desselben. Innerhalb des gleichen Faktors erfolgt eine zunehmende Differenzierung, Verzweigung, Ausgestaltung, teilweise ohne Rücksicht auf die Nebenglieder der gleichen und anderer Arten. Die autonome Selbstentwicklung geht zumeist mit deutlicher Abgrenzung gegen Elemente der gleichen und anderer Art vor sich.

3. Phase (II. HLA, 3) – Integration

In der Phase der Integration wird versucht, den autonomen Individualismus unter zunehmender Berücksichtigung der Nebenglieder der gleichen und anderer Arten zu überwinden. Es kommt zur Bemühung um Abstimmung und Verbindung mit Nebengliedern und übergeordneten Elementen. Die Berücksichtigung der gegenseitigen Abhängigkeiten nimmt zu.

4. Phase (III. HLA) – Allsynthese und Allharmonie

In der 4. Phase erfolgt eine Allsynthese und Allharmonie aller Elemente mit allen Elementen der gleichen Art und aller anderen Arten. Es bildet sich panharmonische Gesellschaftlichkeit gemäß der Struktur und Gliederung der absoluten Essentialität nach der Grundwissenschaft. 

Überschneidungen

Zwischen den verschiedenen Phasen gibt es Überschneidungen mit jeweils progressiven und reaktiven Kräften.

  FOLIE 45 Allbegriff der Religionen

Die Religionssysteme der Erde sollten sich nach dem universalistischen Urbild der Religion weiterbilden. Die Vorstellung religiös auserwählter Rassen oder Völker ist ebenso zu überwinden wie die Überlegenheitsvorstellung der einen Religionsform gegenüber der anderen oder die Verbindung von Ethnizität mit Religion. Ein Kampf der Kulturen und Religionen im Jahre 2001 ist daher primär im Gesamtzusammenhang des Weltsystems im FOLIE 43 zu beurteilen. Der vertikale Schichtaufbau mit politisch wirtschaftlicher Unterdrückung im Weltsystem und die unterschiedlichen Evolutionsstufen der Teilsysteme bedingten eine fundamentalistische Instrumentalisierung religiöser Traditionen.

Religion und Diskriminierung

5 Thesen, angeschlagen am Tor aller Staaten

„Mag sein, dass menschliches Sprechen nicht jene göttliche Macht hat, eine neue Welt zu schaffen“.Hakan Gürses

1. These

Von Religion zu sprechen setzt eine absolute unendliche Essentialität als Grundwesen Höchster Bewusstheit  in Form von Glauben, These oder wissenschaftlich erkennbarem Begriff voraus. Wird der Religionsbegriff wissenschaftlich und politisch negiert, bedeutet dies eine inhumane diskriminatorisch-ideologische Verkürzung. Evolutiv mangelhafte Religionsbegriffe sind andererseits selbst eine Quelle von Diskriminierung, Instrumentalisierung und Inhumanität. Gesucht wird ein ausreichend progressiver, nicht affirmativer Religionsbegriff.

2. These

Was ist Diskriminierung? Vorurteilsmäßig artikulierte, abwertende Einstellungen, die durch differenzierte Mittel im Verhalten mobilisiert werden und zu einer sprachlich-kulturell (religiös)-wirtschaftlich-politisch asymmetrischen, inadä­quaten Fixierung (Theorie der sozialen Symmetrie und Harmonie) von Einzelper­sonen oder Gruppen führen, welche hierdurch eine Beschädigung ihrer Ich-Identität erleiden. Die Frage nach der Adäquanz sozialer Beziehungen ist eigentlicher Gegenstand dieser Thesen.

Für die Feststellung und Bewertung der Summe aller auch verschleierten strukturellen (damit gewaltsamen) wirtschaftlichen, politischen, kulturell-religiös-sprachlichen(medialen) Diskriminierungen innerhalb aller sozialen Einheiten vom Einzelmenschen bis zur Weltgesellschaft ist erforderlich:

Knotenpunkte der Diskriminierung: eine historisch reale Erfassung derselben in einem differenzierten Rahmen (Persönlichkeit [Rollentheorie], Familienstruktur, Geschlechtsidentität [Gender- und Emanzipationstheorien], Bezugs- und Antigruppen, Minderheiten, Schichten, Ebenen der Gesellschaft [Wirtschaft, Politik, Sprache –Medien, Kultur-Religion], Konflikt-, Herrschafts- und Dominanzstrukturen innerhalb des Staates [Tribal-, National-, Volks- und Rassenideologien], Hierarchie im Weltsystem (vgl.: [a href=“/society/Migrationsprobleme/tabid/6069/Default.aspx“>http://or-om.org/Migrationsprobleme.htm )

und [b] die Elaborierung eines progressiven Religionsbegriffes als Maßstab, welcher alle etablierten Religionsbegriffe und –systeme und deren konkreten, sozialen und politischen Ausformungen überschreitet. Der neue, Universelle Religionsbegriff ( [URB] ) ist der farblose Maßstab für die evolutive Weiterbildung der in den sozial gefärbten Gesellschaftssystemen der Erde etablierten Religionen und ihren sozialen teils diskriminatorischen Auswirkungen. Aus ihm ergibt sich die Universalkultur der Zukunft, dem Reifestadium sozialer Beziehungen. Religionsbegriffe, welche nicht diesen Grad an Universalität besitzen, sind selbst in einem Verblendungs- und Verschleierungszusammenhang gefangen, und verbergen Diskriminierungsstukturen.

3. These – Universalistischer Religionsbegriff – Universalistischer Humanismus und Sozialismus

Die Grundlage des [URB] ist die Stellungder globalen Menschheit im absoluten Grundwesen und dessen Struktur.

a. Die Menschheit ist eine Menschheit, die im unendlichen Grundbau der absoluten, unendlichen Essentialität u in sich, in den unendlichen Grundwesen des Geistes, (Geist-Alls) i und der Natur (Materie, Leib-Alls) e die unendliche innere Synthese a darstellt.

 

Die Menschheit dieser Erde ist darin ein endliches Glied. Die Herstellung der gesellschaftlich allharmonischen Einheit aller Glieder der Menschheit unter sich und in Vereinigung mit den unendlichen Grundwesen u, i und e kann und soll ausgebildet werden. Die Grundlage der Harmonien und Balancen liegt in der existenziellen Verankerung aller Lebewesen in der Unendlichkeit der absoluten Essentialität u und der relativen Unendlichkeit der Grundwesen i und e und in den (mathematischen) Stufungen der Unendlichkeiten; (Näheres unter http://or-om.org/Grundrechtskatalog.htm).

b. Aus dieser Struktur sind grundsätzliche Rechte aller Menschen in religiöser, geistiger und leiblicher, wirtschaftlicher, politischer, religiöser und kultureller Hinsicht anzuerkennen, die über die geltenden Menschenrechtskataloge weit hinausreichen. Das Ur-Ich des Menschen u1 steht über Geist i1 und Leib e1 im Sinne des obigen Schemas. Geist und Leib stehen nebeneinander und sind mit der absoluten Essentialität über das Ur-Ich verbunden.

Es besteht die Möglichkeit der Ausbildung bisher unentwickelter psychischer und physischer Harmonien und Balancen zwischen u1, i1 und e1 bei gleichzeitig hoch­gradig differenzierten Einzel-, Paar- und Gruppen-Identitäten, die erst in den dargestellten Parametern erreicht werden können.

Alle strukturellen und funktionellen wirtschaftlichen, politischen, sprachlichen und religiösen Verhältnisse aller Menschen zueinander im unendlichen Grundwesen (unabhängig von Geschlecht, Alter, Beruf,  Stand, Schichte, Klasse, Rasse, Stamm, Volk, Nation, Staat usw.) basieren auf reiner Nebenordnung. Daraus ergibt sich eine klare formelle und materielle Rechtsgleichheit, die alle Privilegierung einzelner Menschen (unabhängig von Geschlecht, Alter, Beruf, Stand, Schichte, Klasse, Rasse, Stamm, Volk, Nation, Staat usw.) hinsichtlich aller Ressourcen im absoluten Grundwesen u, in Geist i und Natur e ausschließt.

c. Sind in einem einzelnen Sozialsystem (Staat und auch im Weltsystem) diese Prinzipien eingeführt, werden die allgegenwärtigen diskriminatorischen Spannungen, Konflikte und Strukturen (2 a.) zunehmend evolutiv eliminiert und durch Strukturen von Synthese, Ausgleich, Harmonie und Balance bei hochgradiger Individualität, Pluralität und Polymorphismus ersetzt. Der Grundriss eines solchen Gesellschaftsmodells müsste eine Nebenordnungaller Schichten in einem Staat und aller Staaten im Weltsystem beinhalten. Auch die Minderheiten sind bei Anerkennung und Aufrechterhaltung maximaler multikultureller Pluralität und Wahlmöglichkeit in der Identitätsstrategien undiskriminiert integriert.

Hieraus ergibt sich nicht eine klassenlose Gesellschaft sondern eine egalitär ausgeglichene funktionelle Differenzierung aller Systeme nach universalistischen Grundsätzen und Balancen.

d. Die Überleitung aller diskriminatorisch strukturierten menschlichen Beziehungen, Strukturen, Institutionen und Organisationen in Weltsystem in diese Universalität darf ausschließlich nur durch gute und friedliche Mittel erfolgen. Politische Gewalt, psychischer und physischer Terror, Umsturz, List, Intrige, Subversion, politische Instrumentalisierung, Ideologisierung und alle ähnlichen negativen Mittel sind auszuschließen. Die Theorie der Wahl der Mittel für evolutive Veränderungen unterliegt selbst evolutiven Fortschritten.

e. Die Evolutionslogik aller sozialen Systeme vom Individuum bis zum Staatenbund ergibt sich ebenfalls aus den Prinzipien unter These 3: Phase 1 These [Einheit] – Phase 2 Antithese [Partialdifferenzierungen, Vielheit] – Phase 3 Synthese

Es gibt aber kein ehernes Gesetz, wonach die Universalstrukturen der These 3 tatsächlich einmal verwirklicht werden. Dies hängt allein davon ab, ob gesellschaftliche Einheiten, vom Einzelmenschen bis zu Staatenbünden, sich dafür entscheiden, sie zu verwirklichen. Jedenfalls sind sie bereits wissenschaftlich ausgearbeitet und jeder kann sich danach orientieren.Ohne prophetische Gabe, allein aus dem Vergleich zwischen den geschichtlichen Gegebenheiten und den Grundideen, wird aber klar, dass die Nichtbeachtung derselben die Menschheit ständigem Leid, Kampf, radikalen (bis bewaffneten) Auseinandersetzungen zwischen Ideologien, Vernichtungsbedrohung und Krieg, brutalen Aufständen Unterdrückter usw. aussetzen wird.

4. These – Pragmatik des Weltsystems 2002

Im Jahre 2002 hat das Weltsystem durch Unterdrückungs- und Dominanzpotentiale gekennzeichnete oben erwähnte Schichtstruktur:

Sprachliche, kulturelle (religiöse), wirtschaftliche und politische Differenzen im Zusammenhang mit den Unterdrückungs- und Dominazpotenzialen bilden im Weltsystem in seiner derzeitigen Form bedrohliche Konfliktherde und Zonen, welche zu einer Destabilisierung des Gesamtsystems führen. Erst wenn sich das Weltsystem unter allmählicher Aufhebung der Diskriminierungsstrukturen in die Form gemäß These 3 verändert, wird die Harmonisierung von Teilsystemen und letzlich der Weltgesellschaft im Sinne des Universalistischen Humanismus und Sozialismus voll wirksam. 

Keine „Kultur“ oder „Zivilisation“ kann von sich sagen, dass sie evolutionslogisch so vollkommen ist, wie es dem Zeitalter der Reife entspricht. Auch der Umstand dass sich die Teilsysteme auf unterschiedlichen Evolutionsstufen der Phase 2 befinden, legitimiert keineswegs die bestehenden Dominanz- und Unterdrückungsstrukturen.

Die Dominanz der „1.Welt“ und ihrer Wertsysteme („westliche Zivilisation“) müsste selbst zunehmend durch die Prinzipien des Universalistischen Humanismus und Sozialismus der nächsten Evolutionsstufe bestimmt begrenzt, legitimiert und eliminiert werden. Dies ist eine wichtige Aussage im Rahmen der Diskussion um den „Kampf der Kulturen“.

Die „Universalkultur“ der Zukunft steht daher in friedlich-kritischem Kontrast zu allen Teil-Kulturen die es im Jahre 2002 auf dem Planeten gibt. Sie ist in keiner Weise affirmativ, lässt aber nur friedliche Mittel zur Herstellung der Veränderungen zu.

Der Kampf erfolgt offensichtlich zwischen Teilsystemen mit unterschiedlichen Positionen im vertikalen Schichtsystem und unterschiedlichen Evolutionsständen der politischen, sozialen und kulturellen Struktur der einzelnen Einheiten. Die in der Hierarchie des Weltsystems höchsten Staatengruppen, nämlich USA, Westeuropa und Japan bilden – zahlenmäßig eine Minderheit- eine Art „Aristokratie im Weltsystem“. Evolutionslogisch sind sie bildlich 18 – Jährige, welche andere „jüngere“ Staatengruppen, die sich in anderen Entwicklungsstufen befinden, dominieren. Die Kultur der Zukunft ist jene des Voll-Erwachsenen 30-Jährigen. Ist diese Kulturstufe im „Kampf der Kulturen“ erreicht, erfolgt eine global harmonische Ausbildung. Die Zivilisationsparameter des 18-Jährigen sind nicht das Maß für diese neue Entwicklungsstufe. Die Erkenntnis dieses Zusammenhanges bildet die evolutionstheoretische Grundlage für die Überwindung der Krise, die nach dem 11.September 2001 global sichtbar wurde.

Die erwähnten aristokratischen Systeme besitzen erhöhte Differenzierung, Autonomisierung aller gesellschaftlichen Faktoren (institutionelle Trennung von Religion und Politik, demokratische Strukturen, Trennung von Gesetzgebung, Justiz und Verwaltung, verfassungsrechtlich verankerte Individualrechte, formale (nicht materielle) Rechtsgelichheit, Mechanismen des sozialen Ausgleichs usw.). Trotzdem sind sie vertikal geschichtet und enthalten bereits in sich wesentliche Elemente struktureller interner Diskriminierung und Unterdrückung. Die in den Systemen als zivilisatorische Hochkultur betonte und anderen Systemen gegenüber mit moralischer Überlegenheit betonten Wertsysteme verschleiern die durch diese Systeme ausgeübten politischen Dominanz- und Unterdrückungspotentiale (besonders in Ressourcenkonflikten) gegenüber den unter der „Aristokratie“ gelegenen Staatengruppen. Diese Vormachtstellung und ihre Privilegien stellen externe Elemente struktureller Diskriminierung und Gewalt dar. Im Laufe der Geschichte haben Aristokratien stets ihre moralische, kulturelle und zivilisatorische Überlegenheit als politische Doktrin zur Ausweitung und Erhaltung von Machtpositionen gegenüber „minderen“ anderen Gruppierungen und Staaten eingesetzt. Erfahrungsgemäß haben Aristokratien kaum jemals freiwillig und von sich aus auf ihre Privilegien zugunsten der unterprivilegierten Gruppen verzichtet und mit ihnen einen gesellschaftlichen Ausgleich gesucht. Es ist auch nicht sicher, dass die Staaten der 1. Welt in der Lage sein werden, die Phase 3 der Evolution zu erreichen.

Selbstverständlich besitzen die dominierten und diskriminierten Staaten in sich selbst interne Dominanz- und Unterdrückungsstrukturen mit einer privilegierten „Aristokratie“, die u.U. mit den Machteliten der übergeordneten Staaten Interessenverbindungen pflegt. Dies verkompliziert die Verschachtelung im Schichtsystem.

Die Religionssysteme der Erde sollten sich nach dem universalistischen Urbild der Religion, welches sich aus den Ur-Ideen in der Unendlichen, Absoluten Essentialität ergeben, weiterbilden. Die messianistischen und apokalyptischen Prophetien bestehender Religionssysteme (Puranen, Prophetien, Apokalypse, Weltzeitalter in der Theosophie usw.) sind unbestimmte Ahnungen dieses neuen Evolutionsschrittes. Die Vorstellung religiös auserwählter Stämme, Rassen oder Völker ist ebenso zu überwinden wie die Überlegenheitsvorstellung der einen Religionsform gegenüber der anderen oder die Verbindung von Ethnizität mit Religion. Die aufklärerische Toleranzthese Lessings in der Ringparabel ist zwar weiterhin eine Basis, reicht jedoch inhaltlich sicher nicht aus, um die bestehenden Religionskonflikte zu lösen und die Universalstrukturen der These 3 zu erreichen.

5. These – Verhältnis von Ideologien zum Universalismus

Im Verhältnis zum obigen Universalismus erweisen sich alle historischen Denk- und Politschulen, Wirtschafts- und Religionssysteme als partial und damit als teilirrig. Der Vergleich der Partialposition mit den Grundsätzen der These 3 bildet eine neue Art friedlicher Ideologiekritik aller ideologischen Positionen im Weltsystem (rechts – links, religiöser Fundamentalismen usw.). Die neue Position enthält alle bisherigen als teilirrige Sonderfälle. Natürlich kann jede Partialposition diesen Universalismus selbst als Ideologie denunzieren und bekämpfen, was auch geschichtlich der Fall ist.

Hinsichtlich der Überwindung siehe unten Folie 32.

  FOLIE 46 Universallogik und –Mathematik

Die mathematische Grundlagenkrise im 20. Jh. konnte bekanntlich durch die Universaldeduktion der Logik und Mathematik in der absoluten und unendlichen Essentialität im Laufe des 21. Jh. behoben werden. Da die Mathematik die Basis des „westlich-naturwissenschaftlichen“ Weltbildes darstellt, waren erst mit der Weiterentwicklung und  Fundierung der Mathematik in der Unendlichen Essentialiät auch in der Naturwissenschaft neue Evolutionsstufen möglich.

Analoge Basics

Betrachten wir die Linie (1), so ist sie eine unendlich lange, gerade Linie. Wir stellen uns eine Welt vor, in der es nur diese unendlich lange Linie gibt. Alles, was es an Endlichem gibt, wäre dann in dieser Linie. Sie wäre dann der unendliche und unbedingte, absolute Grund aller endlichen Linien, die wir im Weiteren in dieser Welt der Linie finden werden.

Nun blicken wir auf die Linie (2), die schon inder Linie (1) ist. Sie zeigt uns, was die Linie (1) in sich ist. Die Linie (1) ist in sich zwei und nur zwei Linien i und e, die beide noch unendlich lang, aber doch insoweit gegenheitlich sind, als die eine ist, was die andere nicht ist und umgekehrt, das heißt, sie verneinen und begrenzen einander teilweise. Jede der beiden ist zwar noch unendlich lang, aber der Punkt x ist ihre Grenze gegeneinander.

Hier in dieser ersten Ableitung der Linie (1) nach innen erkennen wir, dass es in der ersten Ableitung nach innen, wenn man von einem unendlichen Ganzen ausgeht, nur zwei Glieder gibt, die beide noch unendlich sind. Wir sehen weiter, dass hier eine Neben-Gegen-Verneinung von i und e entsteht, wodurch aber die Linie (1) in keiner Weise negiert wird. Was heißt der Begriff Neben-Gegen-Verneinung? Die Linie i ist neben der Linie e, aber die eine ist, was die andere nicht ist und umgekehrt.Betrachten wir jetzt die Linie (1) mit der Linie (2) in Verbindung, so wird sichtbar, dass die Linie (1) als Ur-Linie über i und e steht und mit beiden verbunden ist. Als Ur-Linie ist die Linie (1) über beiden, die beiden sind unter ihr.

Die Linie (3) zeigt die zweite Stufe der Ableitung nach innen. Wir sehen, dass es in der Welt der Linie (1), in der zweiten Stufe nach innen, neue Arten von Linien gibt. Auf der Linie i gibt es unendlich viele Linien (a1, b1 usw.). Auf der Linie e gibt es unendlich viele Linien (a2, b2 usw.). Es gibt jedoch auch unendlich viele Linien, die sowohl auf i als auch auf e liegen (a3, b3 usw.).

Für alle diese Linien in Linie (3) gilt, dass sie nicht mehr unendlich lang, sondern nur mehr endlich lang sind. In der Wissenschaft der geraden Linie sind sie unendlich endlich, weil eine Linie nicht endlicher sein kann, als an beiden Enden begrenzt. Jede dieser Linien hat selbst Unendlichkeit an sich, weil sie unendlich teilbar und bestimmbar ist.

Die Frage lautet nun: Gibt es eine andere Gliederungsmöglichkeit der geraden Linie nach innen oder ist diese deduktive Gliederung nach innen notwendig so und nicht anders? Ist sie also mutwillig dogmatisch, oder ist sie evident zwingend, sachgemäß?

Jeder, der sorgfältig gefolgt ist, wird zugeben können, dass es eine andere Möglichkeit der Gliederung nicht geben kann.

Wir sagten, es handle sich um ein Gleichnis. Die Linie ist ja nur ein innerer Teil des unendlichen und unbedingten Raumes, der selbst ein noch besseres Gleichnis für die Gliederung des absoluten und unendlichen Grundwesens in sich darstellt. Der Raum ist aber selbst nur eine innere Kategorie des Grundwesens.

Es ist aber nicht so wie Hegel annimmt, dass aus der Linie (1) die endlichen Partiallinien a1, b1 usw. in einer Negation in Linie (3) hervorgehen, und durch eine Negation der Negation wieder zur Linie 1 zurückkehren (das Gesamte als Werden).

In dieser Gliederung liegt rudimentär eine Neubegründung der Logik und Mathematik. Basis ist die Grundwissenschaft in Krauses Vorlesungen über das System der Philosophie.

FOLIE 47 Universalsprache

Eine neue Universalsprache ist zu etablieren. Die Grenzen aller Sprachen im Weltsystem behindern auch die Entwicklung des Gesamtsystems über gewisse Grenzen hinaus. Das „Babylon der Sprachen“ ist durch eine in der unendlichen Essentialität ableitbaren Ursprache jenseits aller etablierten Landessprachen usw. weiterbildbar. Auch für diese Ursprache gelten die mathematischen Beziehungen zwischen Unendlichkeit und Stufen der Endlichkeit nach FOLIE 46.

Die neuen Ausdrücke sind daher: Orheit, Antheit, Mälheit und Omheit. Die Or-Omheit ist die Summe aller obigen formalen und inhaltlichen Beziehungen. Die Ausdrücke sind Kunstwörter, wie sie auch in anderen Wissenschaften geschaffen werden. Wer sie befremdlich findet, könnte auch andere entwerfen; diese müssten nur inhaltlich den hier dargelegten Erkenntnissen entsprechen. Der Schwierigkeitsgrad für ein Verständnis erscheint nicht hoch.

FOLIE 32

Verhältnis von Ideologien zum Universalismus

Im Verhältnis zum obigen Universalismus erwiesen sich alle historischen Denk- und Politschulen, Wirtschafts- und Religionssysteme als partial und damit als teilirrig. Der Vergleich der Partialposition mit den Grundsätzen der FOLIEN 43 bis 47 bildete eine neue Art einer friedlicher Ideologiekritik aller ideologischen Positionen im Weltsystem (rechts – links, religiöser Fundamentalismen usw.). Die neue Position enthält alle bisherigen als teilirrige Sonderfälle. Natürlich konnte jede Partialposition diesen Universalismus selbst als Ideologie denunzieren und bekämpfen, was auch geschichtlich der Fall war. Jeder hat selbst zu prüfen und zu entscheiden.

Die Überwindung der dargestellten Partial-Positionen erfolgte im Laufe des 21. und 22. Jhs. durch folgenden Grundsatz:

Grundregel:

Alle nationalen, rassischen, völkischen, religiösen, politischen und wirtschaftlichen Positionen sowie alle kombinatorischen Verbindungen derselben, welche ihre Partialität nicht in einen die gesamte Menschheit und deren Grundrechte umfassenden Universalismus ausgleichend und harmonisierend integrieren, sind mangelhaft, teilirrig und sind auch bei entsprechenden Extremisierungsgraden durch universalverfassungrechtliche Grundsätze an einer solchen Zunahme der Extremisierung auf Kosten der anderen Elemente mit universalverfassungsrechtlich adäquaten Mitteln zu hindern.  

Es gibt daher eine Verfassung des Universalstaates dieser Erde, der alle Völker in sich enthält. Die Prinzipien dieser Verfassung und dieser neuen Wertegemeinschaft wurden hier skizziert. Weitere Hinweise enthält etwa der [a href=“/society/Grundrechtskatalog/tabid/6067/Default.aspx“>Grundrechtskatalog Cathrin Horners.

 Hinweise:

Gruppe Or-Om:Webadresse:  http://portal.or-om.org

e-mail: or-om@chello.at

Zum Thema erschienen im Peter Lang Verlag http://www.peterlang.net/all/index.cfm in der Reihe des Ludwig Boltzmann Institutes für Anthropologische Studien in Wien:

S. Pflegerl: Die Aufklärung der Aufklärer. Universalistische Ideologie- und Rassismuskritik. ISBN 3-631-36946-8.

S. Pflegerl: Ist Antisemitismus heilbar? Zur Bearbeitung einer fatalen Tradition. ISBN 3-631-37202-7.

S. Pflegerl: K. C. F. Krauses Urbild der Menschheit. Richtmaß einer universalistischen Globalisierung. Kommentierter Originaltext und aktuelle Weltsystemanalyse. ISBN 3-631-50694-5.