Avatare

Virtuelle Teilwelten und Universale All-Welt (Or-Om-Welt)

Regina Leifert

 

Neueste Entwicklungen 2016 unter GAMESCOM

Myst

Jules Vernes schrieb ein Buch:„Die mysteriöse Insel“. Die Brüder Rand und Robyn Miller hatten das Buch gerade gelesen, als sie den Plan fassten, eine Unterhaltungs-Sofware für Leute in ihrem Alter zu erstellen. Nach zwanzig Monaten auf dem Markt wurden von dem Computer-Spiel „Myst“ eine Million Exemplare verkauft.„Ages of Myst“ das offizielle Lösungsbuch listet die Welten auf, in welche man von der Myst-Insel aus gelangen kann. Es sind dies: Mechanische Welt, Selentic Welt, Steinschiff-Welt und die Kanal-Welt.

„Der Schlüssel für die gesamte Handlung sollte ein Spielverlauf sein, der niemals endet. Der Spieler sollte sich in einer Welt bewegen, die ihm alle Möglichkeiten bietet, (fast) unbegrenzt frei zu handeln.“

Wo befindet sich die Insel überhaupt? Das Geheimnis liegt im sogenannten Raytracing (Redering Technologien). In speziellen 3-D Programmen erstellt man dabei eine virtuelle Welt im Computer als Gittermodell. Dieses wird dann mit Texturen, Grafikmustern belegt, wie ein Auto nach Zusammensetzung der Karosserie lackiert wird.

Die Welt der Avatare

Gehen
Sie auf http://www.digitalspace.com/avatars/

„Entdecke und baue Virtuelle Welten im Internet. Was ist ein Avatar? Es ist Dein Körper-double im Cyberspace, Deine Teilnahme an virtuellen Gemeinschaften die online in zwei- und dreidimensionalen virtuellen Welten wachsen. Mit dem Buch Avatars und dieser Website als Begleiter kannst Du nun primitive Chat rooms hinter Dir lassen und Dich vorwagen in die wahren Grenzen der virtuellen Welt des Cyberspace.“

Mit diesem Aufruf werden Sie auf der website empfangen. Folgende Virtuellen Welten werden zum Einstieg präsentiert: Worlds Chat Space Station einer ersten Station im virtuellen Sonnensystem; The Palace (http://www.thepalace.com ) ein Asteroidengürtel kleiner Welten. Man lernt hier die Navigation in zweidimensionalen Welten und das Design eines eigenen Avatars. Alpha World und Active Worlds (http://activeworlds.com/) befinden sich auf einem grünen Planeten wo von 100.000 en von Bürgern eine Stadt gebaut wird. Hier lernt man das Strassenleben in einer dreidimensionalen virtuellen Stadt, wie man sich seine eigene digitale Wohnung baut, sich verheiratet und im Cyberspace Ski fährt. In den WorldsAway (http://www.worldsaway.com/) wird man in einen traumähnlichen Zustand versetzt, in einem Traumland mit Karnevalsathmosphäre. Man lernt dort einen neuen Körper zu kaufen und zu verkaufen usw. In Onlive Traveler (http://www.onlive.com/) gerät man in eine strahlende Welt von tausend Stimmen. Avatare mit riesigen drei-dimensionalen Köpfen sprechen mit ihren eigenen Stimmen. Hier lernt man im Cyberpace zu singen. In Virtual Place ( http://www.vplaces.com/ ) verwandeln sich Webseiten in eine virtuelle Welt. Auch hier lernt man sich seinen eigenen Avatar
und seine Wohnung in einer Stadt von Avatar-Häusern anzufertigen. In Black Sun Passport ( http://www.blacksun.com/ ) führt einen das cybernautische Fahrzeug Passport durch das Sternentor Black Sun ( benannt nach einem berühmten Klub in Neal Stephenson`s Roman Snow Crash in ein ganzes Universum von Welten, wo man auch lernt, sich seine eigene Welt zu bauen. Es ist die erste Virtuelle Welt die auf der Virtual Reality Modeling Language (VRML) aufgebaut ist. In Comic Chat (http://www.microsoft.com/ie/comichat/ ) agiert man selbst als Figur in einem lebendigen comic strip und spielt eine Rolle in einer lebendigen Komödie. OZ Virtual (http://www.oz.com/ ) ist die Reise zu einem dunklen Stern. Unter Brave New Worlds ist eine Reihe virtueller Welten aufgezählt, die verschiedene Themen wie Kultur, Sprache usw. präsentieren. Erwähnt werden Sony`s Community Place Browser (CPB)( http://vs.spiw.com/vs/ ) , Pueblo:Gatewa to MUD-verse ( http://www.chaco.com/ ), Sense`Media`s The Sprawl: Pan Pacific Worlds http://www.picosof.com/sprawl/), Intel`s IDMOO Experiments (http://connectedpc.com/iaweb/idmoo/), Microsoft V-Chat: Frantic Antics (http://vchat1.microsoft.com/ ), NTT`s InterSpace http://www.ntts.com/interspace ), La Deuxieme Monde (http://www.2ndworld.fr/journal/journal.htm ) Gaming Worlds und Artificial Life in Cyberpsace.

Virtuelle Welten mit Avataren sind die Kinder zweier Systeme, die letztlich zusammengebracht wurden. Einerseits entwickelten sich virtuelle
Gemeinschaften die ihre Kontakte auf Textbasis entwickelten, wie WELL( Whole Earth `Lectronic Link; http://www.well.com/) , die MUDs (Multi User Dungeons) und ICR ( Internet Relay Chat). Ein früher Versuch eine grafische Oberfläche für textbasierende VR zu entwickeln ist Habitat. (http://www.habitat.com/ ). Der andere Elternteil ist das Computerspiel, wo die Zunahme der Qualität und der Lauffähigkeit von Spielen wie Myst neue Standards setzten. Im Frühjahr 1996 kamen mit Worlds Chat die beiden Elemente zusammen.

Neuste Entwicklungen auch über MOO(MUD
objekt oriented) siehe im Kapitel „Kommunikationsräume und Identitätssspiele:
MUDs + MOOs“ von Christine Böhler: Literatur im Netz. 2001.

Adressen:

http://lingua.utdallas.edu:7000/ ;
www.cc.gatech.edu~asb/MedaMOO;
http://www.sissyfight.com/; http://www.worlds.com/;

Was ist ein Avatar?

Ein Überblick über die unzähligen Bedeutungen muss bei indischen Lehren beginnen.

„Avatara ist ein Herabsteigen der geoffenbarten Gottheit in eine illusive Form von Individualität, eine Erscheinung, die für die Menschen, die in diesem illusiven Plane leben, objektiv ist“ sagt H.P.Blavatsky in ihrer Geheimlehre.

Diese ursprüngliche Bedeutung des Begriffes Avatar hat sich auch in Indien selbst gewandelt und „ für jemanden, der mit Multi-User-Umgebungen vertraut ist, bedeutet Avatar ganz einfach die Identität, die jemand im Cyberspace angenommen hat.“ (Vesna). Der Ursprung des Wortes in der Industrie lässt sich nicht so leicht klären, die hinduistische Wurzel war jedoch maßgebend. Der Name Avatar erfreut sich heutzutage offensichtlich großer Beliebtheit. Zahlreiche Gesellschaften haben verschiedene Versionen, in der Regel in Kombination mit einem anderen Wort registrieren lassen (z.B. Software für den Handel im Internet, eine Bau- und Immobilienfirma aber auch ein Kursangebot als Beitrag zur Erschaffung einer aufgeklärten planetaren Zivilisation).

Wir beobachten hier eine allmähliche Pervertierung und Verformung – wohl auch Beugung – eines ursprünglich sakralen Begriffes durch den Einsatz des Begriffes in einer materialisierten Kommerzwelt, um durch die Instrumentalisierung einer mystischen Dimension für psychologische Funktionen des Produktabsatzes (etwa von Software) Effekte zu erreichen. Unter Bezug auf die indische Wurzel schreibt etwa Peter Small in einem Buch Magica Web Avatars:“ Das Erfassen dieses Begriffs macht den Ausdruck Avatar zum idealen Wort für die Beschreibung der Web-Kommunikationsprodukte in diesem Buch.“( Vesna). Vesna schreibt etwa:“ Im Cyberspace stellt der Avatar ein ungewohntes Zusammenspiel von linken Utopien und rechtem Unternehmertum, gewürzt mit einem Schuss esoterischem Spiritualismus dar. Die New-Age Religion operiert Hand in Hand mit Netzwerktechnologien und Firmenstrukturen, – den neuen Gesellschaften,- die sich in allen Bereichen der High-Tech-Industrie entwickeln“. James Hillmann hält die Wirtschaft für den einzigen, synkretistischen Kult, der heute in der Welt besteht, den einzigen ökumenischen Glauben unserer Welt. Vesna beendet ihren Aufsatz mit der wichtigen Überlegung über die wahre Hierarchie in diesen Systemen: „Es ist klar, dass der Weg, den die meisten Gesellschaften einschlagen, in der Entwicklung von Multi-User-Communities mit genormten Avataren besteht. So ist die Verbindung zwischen dem Benutzer, dem physischen Selbst und dem Bankkonto direkt und eindeutig. Die von den Firmen gestiftete Verwirrung hinsichtlich der Idee des Avatar besteht darin, dass jene, die an der Spitze der Hierarchie stehen, – die Besitzer der Server- das Fußvolk der Benützer zu Avataren berufen. Dies verleiht dem Anwender vermeintliche Macht, und schließlich beginnt er misstrauisch zu werden. Die Technologie wird Gott, namenloser Avatar, unsichtbare Macht.“

So erweist sich die scheinbare mystische Dimension dieser Welten im Cyberspace als pervertierte Konstruktion kommerzieller Gefängnisse.

Wir können hier aus Platzgründen nicht die Vielzahl der anderer Virtueller Welten auch nur erwähnen, die im Bereich wissenschaftlicher, künstlerischer, technischer, wirtschaftlicher, sprachlicher, politischer und sozialer Kommunikation im Internet bereits etabliert sind. Es ist geradezu bereits ein Zustand erreicht, daß täglich neue Welten entstehen, alte als unbewohnt hinterlassen werden. An dieser Stelle wollen wir vor allem zwischen Virtuellen Welten, in welche der Benützer eintritt ohne dort als Avatar gestaltend einzugreifen (z.B. das virtuelle Kreditsystem der Deutschen Bank, die jährlich 13,76 Mrd. Schilling für den Ausbau ihrer Net-Tätigkeiten investiert), und jenen unterscheiden, wo er mit einer eigenen Cyber-Identität mit „gleichartigen“ Personen in einer bestimmten Welt virtuell lebt.

Uns interessiert hier die grundsätzliche Tatsache, dass Menschen mit einem physischen Körper und einer bestimmten sozialen Identität in einer bestimmten Gesellschaft zusätzlich zu dieser Identität und in Erweiterung derselben im Cyberspace neue Persönlichkeitsteile, neue Identitäten ausbilden, und mit diesen neuen Persönlichkeiten als Avatare in bestimmten virtuellen Welten (VR) neue Kommunikationsbereiche erschließen. Es haben sich also in einem staatenübergreifenden Ausmaß neue soziale Formen des Zusammenleben zwischen Menschen gebildet.

Uns interessieren im weiteren zwei wichtige Fragen:

a) Was bedeutet das Leben in solchen VR und diese Erweiterung,
wenn wir den gesamten körperlich-geistigen „Apparat“ des Menschen betrachten? Wo liegen die Erweiterungen (Entwicklung einer online Persönlichkeit) und wo liegen vielleicht neue gefährliche oder bedrohliche Begrenzungen, Fesselungen, Manipulationen des Menschen in derartigen neuen Welten.

b) Frage: Wenn sich durch diese Entwicklung das menschlichen Bewusstsein als kollektives Sozialbewusstsein global erweitert, ist der auf digitalen (also mathematischen) Operationen beruhende Cyberspace die Universalwelt, in der die Teilwelten der technischen, wirtschaftlichen, kulturellen, künstlerischen und wissenschaftlichen Virtuellen Realitäten enthalten und operabel sind? Ist also die „Universalwelt“ des Cyberspace die letzte und höchste Instanz für die Bewusstseinsentwicklung der Menschheit? Oder ist sie womöglich eine äußerst gefährliche Begrenzung, ein „düsteres Verließ“ welche die Evolution der Menschheit zu anderen, unendlichen Horizonten verschließt.

Euphorie und Kritik

Bevor wir unsere eigenen Thesen zum Problem der zunehmenden Bevölkerung Virtueller Welten im Cyberspace mit und ohne Avatar-Funktion durch die Bürger dieses Planeten darlegen, möchten wir einige Befürworter und Kritiker dieser Entwicklung zu Wort kommen lassen.

Margaret Wertheim (in Bechmann) weist auf die bei David Noble vertretene Meinung hin, dass Theoretiker des cyberpsace in dieser vom Körperlichen befreiten Vereinigung der Menschen in den virtuellen spirituellen Welten im Netz die Vision der vom Körperlichen befreiten platonischen entkörperten transzendenten Vollendung erblicken und in „The Religion of Technology“ wird der cyberspace auch als der Ort des Neuen Jerusalems der Apokalypse gesehen, “ wo Ungleichheiten von Rasse und Farbe, Alter und Geschlecht weggeschmolzen werden, uns reinigend von den Sünden des Körper und neu bilden als Wesens des Äthers. Entkörpert und dematerialisiert werden wir erlöst in ein „package -switched paradise“ einer digital eingeleiteten unendlichen persönlichen Ausdrucksfähigkeit“. Dies besonders auch hinsichtlich des kommunikativen Aspektes des WWW.

„Nicht nur ein menschliches Leben, sondern durch die Magie der MUDs quasi menschliche und sogar übermenschliche Wesen, Hexen, Zauberer und Dämonen, sprechende Hunde, intelligente Pilze und Mensch-Fisch Hybride findet man in den Millionen Labyrinthen der MUD-Welten“.

Cyberspace kreiert eine parallele Welt welche in einem sehr realistischen Sinne ein neuer Kosmos der Psyche ist. Dies bedeute das Ende des materialistischen Monismus, weil es sich hier um rein geistige, entkörperlichte Welten handelt.

Negativ äußert sich Matthew Aaron Taylor : Ein siegreicher wissenschaftlicher Materialismus führt zu einer neuen Religion, einer Theologie, einer Theologie ohne transzendente Gottheit. Die systematische Ablehnung des Theismus wird selbst zum Religionssystem. Fundament desselben ist der Darwinismus, Menschen sind Maschinen, intelligente Lebensformen auf der Basis von Silikon. Dennet wird zitiert.

Florian Rötzer: Zitiert The Californian Ideology. 1996 http://www.wmin.ac.uk/media/HRC/ci/calif.html. Die sozialen Probleme der
Realität werden im cyberspace nicht beseitigt. Auf der einen Seite lobt man überschwänglich in „Cyberspace and the American Dream: A Magna Charta for the Knowledge Age.“ http://www.pff.org./position.html die demokratischen Prinzipien im Cyberspace, auf der anderen Seite werden die Schattenseiten und die realen sozialen Probleme Amerikas ausgeblendet: Rassismus, Armut und Umweltzerstörung. Virtuelle cities entstehen während gleichzeitig ein sozialer Verfall der realen Stadtkultur zunimmt. Es kommt zur Spaltung in die Intelligenz im Cyberspace und den outcasts.

Gundolf S. Freyermuth: Cyberland weise auf die Vison Theilhard de Chardins hin: Die Evolution steuere auf einen Punkt zu, an dem alles in der Welt vorhandene Bewusstsein sich zu einem kollektiven Verstand vereinigen werde. Technologien erscheinen als Teil der natürlichen Evoultion. Thimoty Leary spricht von der psychodelische Kraft der VR.

Es entwickelt sich ein Technopaganismus (Techno-Heidentum), eine Verbindung von Cyberspace und Magie. Beide manifestieren sich rein in der Imagination( alt.pagan. und soc.religion.eastern Usenet Lgroups).

Eine Gruppe von Extropianern führt einen Kampf gegen die Entropie. Es müsste eine Kopierung menschlichen Bewusstseins in digitalen Räumen erfolgen. Es gibt „Temporär autonome Zonen“ (TAZ) mit Cyberdspacesiedlungen zumindest teilweise frei von jeder Kontrolle.

Gerhard Wegner in „Das Selbst im Cyberspace“ vergleicht die Welten im Cyberspace mit dem Turmbau zu Babel und stellt sie in Gegensatz zu den Sphären welche durch das Pfingstfest erschlossen werden. Die Welten des Cyberspace seien selbstkonstruierte Wirklichkeiten des Menschen für partikulare Zwecke. Die Sphäre des Pfingstfestes hingegen sei eine Wirklichkeit, die über den Menschen hereinbricht, er ist empfangend, es wird Frieden gestiftet (in Faßler 1999).

Peter Weibel schreibt: „Die Mechanismen der sozialen Konstruktion werden zunehmend durch Mechanismen der medialen Konstruktion von Wirklichkeit ersetzt. Medien bilden weltweit eine antidemokratische Kraft durch ihre Verknüpfung mit dem kapitalistischen Neoliberalismus, die antidemokratische populistische Politiker unterstützen. Gesellschaftskritik muss Medienkritik sein (in Faßler,1999).

Hier sei auch auf den Aufsatz Pflegerls: „ Die Universale Menschheit und der Infowar“ (PC News 60) hingewiesen, worin die hochtechnische Kontrolle des Internets durch amerikanische Stellen und der Versuch der Bewusstseins-manipulation im Netz ausführlich thematisiert wird.

Schließlich sind die Schattenseiten des cyberspace wie Wirtschaftskriminalität, Hackerproblematik, Rechtsextremismus, Pornographie usw. genügend bekannt.

Bewusstseinsanalyse und Bewusstseinerweiterung

Es entsteht daher die Grundsatzfrage, ob wir annehmen dürfen, dass die Evolution der Medien automatisch auch zu einer Evolution des Bewusstseins des Einzelnen und der Staaten innerhalb einer Weltgesellschaft führen wird, die alle wissenschaftlichen, künstlerischen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Kräfte, Möglichkeiten, Güter (Ressourcen) und Werte harmonisch unter allen
verteilt, oder ob kritische Kontrollinstanzen mit Denkansätzen, die über den „Strom der Medienentwicklung hinausgehen“, die Entwicklungspotentiale liefern müssen, um gefährliche und schädliche Entwicklungen der Mediendomianz auszugleichen (z.B. Infowar usw.).

Die Medien selbst sind nicht in der Lage den Zustand einer „völligen Integration und gleichzeitigen Repräsentation der menschlichen Welt als einer einzigen bewussten Einheit“ herzustellen. Um diese Bewusstseinseinheit der Menschheit als ganzer mit allen ihren Trägern eines Einzelbewusstseins herzustellen, bedarf es einer Erweiterung der Bewusstseinstheorien über alle derzeitigen Grenzen hinaus. Wir müssen hier auf die ausführlichen Analysen im Aufsatz Sarnigs: „Menschliche und digitalisierte Intelligenz. Das Unendliche und die Grenze“ hinweisen, in welchem etwa folgendes geleistet wird:

Analyse der drei wichtigen Einheiten (units) des menschlichen Erkenntnisprozesses:

E
Sinneseindrücke des Körpers (Sinneswerkzeuge, Nervenleitungen,
Gesamtleistungen der Koordinierung, Hirnfunktionen usw.);

D
Tätigkeiten der Phantasie (die zum Teil Sinnesdaten weiterverarbeitet, zum Teil unabhängig von der Außenwelt eigene Phantasiewelten schafft);

C
alle Arten von Begriffen, die teilweise über die Sprachen, die wir lernen, geprägt werden.

Diese drei units [EDC] sind miteinander komplex verbunden. Mit ihnen erzeugen wir uns Bilder von der Außenwelt, nämlich von der Natur G und der Gesellschaft G1.

Die Außenwelt erkennen wir nicht direkt. Wir erzeugen uns ein Bild von außen, wir konstruieren uns virtuelle Wirklichkeiten, virtual
realities, VR (vgl. FIGUR1).

Man beachte, dass alle Erkenntnisse der Außenwelt und der Gesellschaft (G und G1) bereits virtuelle Realitäten VR sind. Ob wir über diese subjektiven Bilder, Weltbilder und virtuellen Realitäten hinausgelangen können, um zu wissen, wie die Welt wirklich ist, kann nur geklärt werden, wenn es einen absoluten und unendlichen Urgrund der Welt gibt, der auch dem Menschen erkennbar ist, und in dem man dann auch erkennen kann, wie das menschliche Bewusstsein, der Leib des Menschen und vor allen die Natur außer ihm im Urgrund enthalten sind. Diese These hat sich in der Entwicklung der Menschheit nicht ausrotten lassen, auch wenn sie im Laufe der Entwicklung modifiziert wurde und wenn wichtige Teile der modernen Digital-Philosophie (etwa Dawkins, Churchland, Damasio und Metzinger) derartige Möglichkeiten leugnen.

Der Aufsatz Sarnigs zeigt weiter, dass es eine Grundwissenschaft geben kann und gibt, in der alles in unter dem unendlichen und absoluten Grundwesen erkannt werden kann. Diese Grundwissenschaft enthält die Grundbegriffe der Göttlichen Vernunft, die auch für die menschliche Vernunft die höchsten Basis bilden. Diese unendlichen Grundlagen enthalten auch die begrifflichen Instrumentarien für eine harmonische Menschheit, die oben erfragt wurden. Zu den üblichen units des Bewusstseins E, D und C treten daher noch A ,die Verbindung des menschlichen Bewusstseins mit dem Grundwesen, und B, die Verbindung aller units E, D und C mit dem göttlichen Urwesen hinzu (vgl. FIGUR 1).

Wichtig ist hierbei auch, dass Logik und Mathematik, die beiden „Mütter der Digitalisierung“ durch diese Grundwissenschaft weit über den heutigen Zustand hinaus weitergebildet werden müssen, was anhand des „Universums der geraden Linie“ (Hierarchie der Unendlichkeiten) einigermaßen präzise nachgewiesen werden kann (vgl. den Aufsatz: „Das Unendliche und die Grenze.“) Für die weitere Bewusstseinsentwicklung ist vor allem wichtig zu beachten, dass man zwischen unendlichen und endlichen Unendlichkeiten zu unterscheiden hat. So ist die unendliche Linie o in bestimmter Hinsicht unendlich unendlich. Alle unendlich vielen Teile a1, a2 usw. in der Linie i , b1, b2 usw. in der Linie e jedoch sind endlich unendlich. Es handelt sich hier um die Unendlichkeit an Endlichem. Die moderne Mathematik und Logik beschäftigt sich nur mit endlichen Unendlichkeiten, die in einem bestimmten Maße digitalisierbar sind. Die eine unendliche und absolute Essentialität des Göttlichen Grundwesens, die Unendlichkeiten von Geist und Natur usw. werden nicht beachtet.

Die Menschen unterschieden sich hinsichtlich des Zustandes ihres Bewusstseins nach fünf Stufen (Erkenntnisschulen) Schule 1 bis Schule 5, die in ihrer Abfolge durch die Beseitigung von immer weiteren Limitierungen charakterisiert sind. Jeder kann sich daher fragen, in welcher Schule er sich selbst aufhält und wir müssen hier vor allem fragen, in welchen Erkenntnisbereichen und Schultypen sich die Virtuellen Welten im Cyberspace mit und ohne Avataren befinden. [1]

Überblicken wir die bisherigen Erkenntnistheorien, können wir, ausgehend von der engsten, folgende, das menschliche Erkenntnisvermögen jeweils weiter fassende Schulentypen feststellen:

Schule 1 Naiver´Empirismus

Die Außenwelt ist uns unmittelbar als subjektunabhängiger Bereich zugänglich. Wir können daher unsere Erkenntnisse und Beobachtungen der Außenwelt mit der „tatsächlichen“, wirklichen Außenwelt vergleichen, und dadurch die „Wahrheit“ unse­rer Erkenntnisse überprüfen.

Schule 2  Kritischer Realismus

Dieser wurde etwa vom späten CARNAP vertreten. Während der Empirismus ur­sprünglich meinte, für den Aufbau wissen­schaftlicher Theorien könne man sich auf Logik und Mathema­tik sowie auf solche Ausdrücke beschränken, die empirische Be­griffe zum Inhalt haben, worunter man solche versteht, deren Anwendbarkeit mit Hilfe von Beobachtungen allein entscheidbar ist, hat sich diese Annahme als zu eng erwiesen. Der prominente Kenner der Schule, STEGMÜLLER, schreibt: „Die Untersuchung über theoretische Begriffe hat ge­zeigt, dass frühere empirische Vorstellungen vom Aufbau wissenschaftlicher Theorien grundlegend modifiziert werden müssen. Während nach den Vorstellungen des älteren Empirismus in allen Erfahrungswissenschaften der Theoretiker nur solche Begriffe einführen dürfte, die mit dem Begriffsapparat definierbar sind, welcherdem Beobachter zur Verfügung steht, und ferner der Theoretiker nichts anderes zu tun hätte, als Beobachtungsergebnisse zusammenzufas­sen und zu generalen Gesetzesaussagen zu verallgemeinern, ergibt sich jetzt das folgende Bild von den Aufgaben des Theoretikers. Er hat weit mehr zu tun, als beobachtete Regelmäßigkeiten zu verallgemeinern. Vielmehr muss er EIN NEUES SYSTEM VON BEGRIFFEN KONSTRUIEREN, DIE ZU EINEM TEIL ÜBERHAUPT NICHT UND ZU EINEM ANDEREN TEIL NUR PARTIELL AUF BEOBACHTBARES ZURÜCKFÜHRBAR SIND, ER MUSS SICH WEITER EIN SYSTEM VON GESETZEN AUSDENKEN, WELCHE DIESE NEUEN BEGRIFFE ENTHALTEN, UND ER MUSS SCHLIESSLICH EINE INTERPRETATION SEINES SYSTEMS GEBEN, die eine bloß teilweise empirische Deutung zu liefern hat, die aber dennoch genügen muss, um das theoretische System für die Voraussetzungen beobachtbarer Vorgänge benutzen zu können. Die Begriffe, mit denen er operiert, können GANZ ABSTRAKTE, THEORETISCHE BEGRIFFE SEIN. Dennoch ist er gegen die Gefahr eines Abgleitens in die spekulative Metaphysik so lange gefeit, als er ZEIGEN KANN, DASS ALLE DIESE BEGRIFFE EINE VORAUSSAGERELEVANZ BESITZEN“ (Hervorhebungen L.)

Aus diesem Zitat entnehmen wir gleich zweierlei: Zum einen die enorme Bedeutung der überhaupt nicht aus der Erfahrung stammenden abstrakten Begriffe C, beim Aufbau einer jeden wissenschaftlichen Theorie. Es zeigt sich also, dass jede empiri­sche Beobachtung bereits durch das System der theoretischen Begriffe des Forscher vorgeformt wird, dass also diese Begriffe eine Brille mit bestimmter Färbung und bestimmtem Schliff sind, mit der wir überhaupt erst Beobachtungen machen. Setzen wir uns andere Brillen, mit anderer Färbung und anderen Schliffen auf, erhalten wir ANDERE BE­OBACHTUNGEN!!. Die theoretischen Begriffe sind bereits BEOBACHTUNGSKONSTITUTIV, sie sind an der Erzeugung der Beobachtung grundlegend beteiligt. Folgerung: Wir erhalten ANDERE BEOBACHTUNGEN, wenn wir andere theoretische Begriffe benützen. Die Außenwelt wird eine Funktion unserer theoretischen Begriffe.

Schule 3  Transzendentaler Idealismus

Die „Außenwelt“ ist ein subjektives Erzeugnis des menschlichen Bewusstseins, wobei nur die Sinneseindrücke auf eine Aussenwelt hindeuten. Das Subjekt erzeugt mittels Sinnlichkeit (E) und Begriffen( C) und Phantasie D1 und D2 dasjenige, was man Außenwelt nennt. Prominente Vertreter sind KANT und WITTGENSTEIN in der Philosophie des Traktat. Eine über oder außer dem Subjekt gegebene Instanz zur Sicherung der Wahrheit oder Sachgültigkeit der vom Subjekt erzeugten Bewusstseinkonstrukte gibt es nicht.

Schule 4 Transsubjektive, transpersonale Systeme

Hier wird angenommen, dass jenseits des Subjektes ein letzter Urgrund, ein Grundwesen, Gott ist, mit dem der Mensch in Verbindung steht und durch welches Wesen Subjekt und Außenwelt verbunden sind. In diesen Bereich fallen alle intuitiven Einsichten, denen aber noch deduktive wissenschaftliche Präzi­sion fehlt, wie dies in my­thischen, pantheistischen und ähnlichen Konzeptionen in der Darstellung des Verhältnisses zwischen Gott und der Welt geschieht (z.B. PLATO, HEGEL, SCHELLING, JASPERS, theosophische, pansophische und mystische Systeme).

Schule 5 Grundwissenschaft

Wie schon vorne angedeutet, sehen wir in der von KRAUSE entwickelten Grundwis­senschaft eine wissenschaftlich präzise, UNDOGMATISCHE, progressive, deduktive Metaphysik begründet. (Näheres siehe vor allem in: „Die Vollendete Kunst“ und den neu heraus­gegebenen „Vorlesungen über das System der Philosophie“ von KRAUSE.)

Wir sehen also nunmehr unsere Schwierigkeiten genauer: Menschliches Bewusstsein wird über erkenntnistheortische Thesen formuliert, die oft mit Vehemenz Grenzen ziehen.
Menschliches Bewusstsein wird eine Funktion dieser Grenze. Je enger die Grenze, umso eher wird die Annahme wahrscheinlich, dass menschliches Bewusstsein durch Digitalisierte Intelligenz (AI) simulierbar sei. Je weiter die Grenze, umso unwahrscheinlicher, wird die Simulationsmöglichkeit, oder es wird sogar möglich zu beweisen, dass sie THEORETISCH UNMÖGLICH ist!

Toleranzprinzip

Vertreter der verschiedenen Standpunkte Schule1, Schule2 .. Schule5 können sagen: Wir ziehen hinsichtlich des menschlichen Erkenntnisvermögens zwar die Grenzen a, b, c usw., können aber damit nicht ausschließen, dass für andere Men­schen auf Grund de­ren Erkenntniskonfiguration von uns für uns geleugnete Grenzen nicht bestehen. Mit der von uns für uns erfolgten Grenzziehung beabsichtigen wir nicht, diese Grenze für das menschliche Erkenntnisvermögen ALLGEMEIN und grundsätzlich zu behaupten.

Auch bei den Theoretikern und Besuchern des Cyberspace finden sich die unterschiedlichsten Auffassungen über das Problem der Wirklichkeit, Virtualität und deren Verhältnis zu den Bewusstseinsbereichen des Menschen.

Der Mensch als Fleisch-Maschine

Viele Teilnehmer gehen strikte davon aus, dass das Bewusstsein (Geist usw.) nicht mehr ist, als physikalische Zustände des Körpers. Der fleischliche Körper als Ort und Grenze. „Ich bin eine dynamische komplexe Maschine aus Fleisch.“

Bei diesem Ansatz ist es natürlich sehr verlockend, anzunehmen, dass das menschliche Bewusstsein in Maschinen kopiert werden kann. Hier sei auch auf den gründlichen Aufsatz: „Sieht ihr Film rot auf rot? “ von Karl Weissenstein hingewiesen, wo diese These, die in der BRD vor allem Metzinger vertritt, kritisch analysiert wird.

Begriffe C -Phantasie D – Kreativität CDE – Intuition ABCDE

Diese enge Sicht des Problems wird aber auch heftig kritisiert. Es wird deutlich erkannt, dass die Natur uns nicht direkt zugänglich ist, sondern dass wir uns ein Bild von ihr in uns erzeugen. „Natur ist eine Simulation, weil „Natur“ vermittelt ist durch begriffliche Instinkte und Filter, die selbst wiederum durch die Erziehung vermittelt sind. Es wird im weiteren auch erkannt, dass daher durch die Begriffe C, die Begriffe der Sprachen, die wir benützen, verschiedene Welten entstehen, die sich eben nur semantisch voneinander unterscheiden. Benützen wir andere Sprachen, entstehen andere Welten.

Erste und zweite natürliche Umwelt

Stocker aus dem ars electronica center in Linz schreibt etwa: „ Das Gewebe unserer Körper und unseres Bewusstseins ist gesättigt mit den Elementen einer vernetzten künstlich-intelligenten Umgebung. Diese zweite „natürliche“ Umgebung wurde eine Realität, mit der wir so innig verbunden sind, dass eine klare Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt aufhört möglich zu sein.“

Hier ist kritisch anzumerken, dass in diesem Stadium der Untersuchung generell, auch für die erste „natürliche“ Umgebung, die Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt nicht möglich ist. Wir müssen daher folgende wichtige Unterscheidung treffen:

1.natürliche Umgebung – Virtual Reality1 ;VR1, bestehend aus bestimmten Erzeugnissen ABCDE

2. natürliche Umgebung – Virtual Reality2; VR2 bestehend aus anderen Konstrukten aus ABCDE, artificial nature (Sherman).

VR2 besteht aus allen Arten von Erfindungenund Erzeugnissen der Kultur als Produkten von:

VR2k
Produkte der Kunst; VR2w Produkte der Wissenschaft; VR2t Produkte der Technologienund Wirtschaft und ihre Ergebnisse im Bewusstsein des Menschen. Natürlich sind diese Arten der VR ständig auch vermischt und verschränkt und beeinflussen sich gegenseitig (z.B. Myst, The Palace, Society For Worldwide Interbank Financial Communication (SWIFT), Herztransplantation über Monitor-Kommunikation, usw. [2]

Dies ist genau der Ort, wo wir die Virtuellen Welten in Kunst, Wissenschaft, Technologie und Wirtschaft und die Welten mit den neuen Avataren anzusiedeln haben. Der Leser muss vor allem gebeten werden, an dieser Stelle zu überlegen, dass die VR2kwt nur eine besondere neue Mischung der Bewusstseinstätigkeiten E, D und C umfassen, wodurch sie sich von der anderen Mischung bei der Erzeugung und Erhaltung der VR1 unterscheiden. Es muss aber auch beachtet werden, dass die VR2ktw überhaupt nur durch die dauernde Verbindung mit VR1 erzeugt und betrieben werden können. Wir müssen daher die beiden VR1 und VR2 genau in ihrer Art unterscheiden, müssen aber auch die enorme Abhängigkeit der VR2kwt von VR1 beachten.

Die Kombinationen der VR1 und VR2kwt führen zu verschiedenen sozialen und geschichtlichen Persönlichkeiten und Gesellschaftsformationen. Es ist mit Sicherheit nicht möglich, die kreativen Kräfte, die in VR2kwt in der Erfindung neuer Begriffe in der Wissenschaft, der Kunst und der Technik aktiviert werden, ohne die wichtigen Funktionen der Phantasie D und der Begriffe C zu analysieren und zu erkennen.

1. Exkurs

Eine sehr wichtige Überlegung im Verhältnis der VR1 und VR2 finden sich beim Medientheoretiker Fassler. Er stellt dem „real Realen“ (unserem VR1) das „virtuelle Reale“ (bei uns eine Variante des VR2) gegenüber und kommt zur Überzeugung, dass das virtuell Reale bereits eine derartige Eigendynamik und gesellschaftliche Verfestigung besitzt, dass es ohne die Notwendigkeit, einen Bezug zum real Realen herzustellen, besteht. „ Der cybernetic turn verbindet Figur, Morph, Raum, Bewegung neu mit Visualität, ohne versprechen zu können, dass das virtuell Reale jemals das real Reale werden wird.“ Weiter: „Das sichtbar Künstliche, mit dem wir via interfaces interagieren, ist in einem konstruktiven Sinne selbstreferentiell. Es ist nur da, wenn die technologische Netzhaut, also das Display mit der neurophysiologischen Netzhaut zusammenkommen, oder anders gesagt: die angewandte Intelligenz der programmierten Modelle bildet mit der optionalen Intelligenz der Mediennutzung ein sich selbst erhaltendes Ereignisfeld im elektronischen Potentialraum“. Fassler kommt zu folgendem Schluss:“ Die besagte Wende zum Bild oder zur programmierten Sichtbarkeit schafft eine grundlegend veränderte Bildreferenz. Die sinnliche Nische, in die das Bild trotz der Unterscheidungen nach Gemälde, Foto, Video, Cinema oder Television gestellt war, verliert ihre regulierende Bedeutung. Das Auge, das Sehen, die politische visuelle Information finden sich auf dem evolutionären Feld der kybernetischen Medien wieder, in den visuellen, audiovisuellen, taktil-audiovisuellen Umgebungen des Cyber-spaces. Ihr Eigenthema ist das Bildliche, die Visualität als Verstärkung des Denkens, als Quelle des Denkens, Steuerungen der Intelligenz, als Ressource der Rationalisierung, bildverstärkte Gedanken. Dieses Bildliche ist pragmatisch, angewandt, momentan. Und es ist in das kommunikative Geschehen eingebracht.“ [3]

Im Sinne unserer theoretische Grundlagen handelt es sich hier um eine neue Variante der Mischung von VR1 und VR2, wobei aber Fassler sicherlich nicht genau die erkenntnistheoretischen Implikationen des Unterschiedes zwische virtuelle Realem und real Realem gründlich untersucht und noch weniger die Frage nach einem Metasystem, das aus der Illusivität sowohl des real Realen als auch des virtuell Realen herausführt. Natürlich sind seine Thesen selbst eine nicht reflektierte Metatheorie, eines Theoretikers, der „in relativer Wachheit“ diese Zusammenhänge überdenkt.

Eine wichtige Frage ist: Was sind die Wirkungen der net-Technologien auf die menschliche Persönlichkeit? Erfolgt, wie Sherman meint: eine Art Übergang von einer individuellen Identität zu einem “nachmenschlichen Zeitalter“ mit einer „posthumanen Identität“ einer Art kollektiver Multi-Vision de individuellen Person, einem komplexen System, das man SELBST nennen könnte. Ungeregelt, polymorph (vielgestaltig), global, polyphon – fleshfactor.“ Sherman fordert auch „einen Ort außerhalb beider Naturen (gemeint ist VR1 und VR2) eine eigene Zone, reserviert für die Menschheit.“ Wir werden auf diese Idee unten zurückkommen.

Theorien über die Begrifflichkeit C

Die Schule des Logischen Empirismus ( Schule 1 und Schule 2), die breite Basis und der „Vater“ des derzeitigen Wissenschaftsbetriebes, geht davon aus, dass die Strukturen der formalen Logik, d.i. die Struktur formalisierter Sprachen die höchste Basis für die Begründung der Wissenschaften darstellten.

In der Diskussion werden aber sehr wohl auch andere begriffliche Funktionen als essentiell anerkannt: analoge Denken, assoziatives Gedächtnis, Verstehen natürlicher Sprachen, Erkennen und Entdecken von Mustern, Lernen durch Erfahrung, poetische, mystische und visionäre Ideation , Kategorien der Gleichheit, Ähnlichkeit und der geometrischen Nähe.

Zentrale Funktionen des Bewusstseins

Die traditionelle Erkenntnistheorie fand einen Bereich im Bewusstsein, der als Einheit des Selbstbewusstseins bezeichnet werden kann, der jenseits und vor allem Denken, Fühlen und aller Erfahrung gegeben ist. Die Versuche diese Instanz als eine von uns selbst produzierte Illusion unseres Bewusstseins zu eliminieren, erscheint nicht erfolgreich zu sein (vgl. wiederum den Aufsatz: „Sieht ihr Film rot auf rot?.

Eine Grundsatzfrage lässt sich ausder Erkenntnistheorie nicht beseitigen: Wenn wir nun die Funktionen und unitsunseres Bewusstseins (E, D, C) analysiert haben, können wir dann wissen, wann die Bilder, die wir uns von uns selbst und der Realität außer uns machen, wahr sind? Oder müssen wir sagen: Diese Frage ist unsinnig. Wir leben immer in wechselnden Träumen, Illusionen, eben in VR. In bestimmten Schulen der Erkenntnistheorie wird aber nun die Meinung vertreten, dass uns die Wahrheit dadurch erschlossen werdenkann, dass wir alles so strukturiert und gebaut erkennen können und sollen, wie es im Göttlichen Grundwesen strukturiert und gebaut ist. Der Mensch kann also –
wenn auch nur auf endliche Weise- über seinen Zugang zur Göttlichen Rationalität seine Wissenschaft auf neue Grundlagen stellen.

Kontemplation, Vision, Göttliche Vernunft und Synthese

Es finden sich auch Vorstellungen von einer Synthese von Kunst/Wissenschaft, Körper/Geist, Geist/Natur. Es wird von der Vision eines all-umfassenden Bewusstseins dem Höchsten Menschlichen Prinzip gesprochen, und es fallen Zitate des berühmten Giordano Bruno: „Es ist diese Art von Auge, welche alle Dinge in sich schaut und in allen Dingen gleicherweise ist“. In der Grundwissenschaft der WESENLEHRE (Schule 5) finden alle diese Visionen ihre höchste Grundlage.

Unsere Einsicht hat also gleichnishaft gesprochen der all-umfassenden Göttlichen Struktur zu folgen, beginnend in der Unendlichkeit und absteigend zu immer endlicheren Elementen und ihrer hierarchischen Ableitung (vgl. oben die Hierarchien des Unendlichen). Wir sind in der Lage, mit einem unendlichen Modell umzugehen. Und wir werden darin auch erkennen, dass wir eine Menschheit sind, vereint mit dem all-umfassenden Göttlichen Bewusstsein, ohne unsere autonome Individualität zu verlieren. Die neuen Medien können uns diese Einsicht nicht vermitteln, sie können aber diese Entwicklung bis zu einem gewissen Grad unterstützen. Dies ist der Ort außerhalb VR1 und VR2, der für die Menschheit vorgesehen ist, von dem Sherman eine Art Ahnung erwähnt.

Wir kommen zum Ergebnis: Gerade in der derzeitigen Entwicklungsstufe mit gravierenden Bewusstseinsveränderungen und -umwandlungen bei jedem Individuum und in allen Gesellschaften durch die medialen Einflüsse ist die Erhaltung einer offenen Diskussion über alle Einheiten und Funktionen des menschlichen Bewusstseins – ohne die Ausklammerung metaphysischer Ansätze – unerlässlich für die Sicherung einer ausreichend breiten Evolutionsmöglichkeit der Gesamt-Menschheit.

Virtuelle Welten und Universale Allwelt (Or-Om-Welt)

Parameter der Universalen Allwelt

Wir kehren zu unseren Virtuellen Welten im Cyberspace mit und ohne Avataren zurück. Wenn wir von einer all-umfassenden Göttlichen Struktur ausgehen, beginnend in der absoluten, unendlichen Göttlichen Einheit und absteigen zu immer endlicheren Sphären und Teilwelten, wo in dieser Gliederung sind die Virtuellen Welten im Cyberspace anzusiedeln, einzufügen?

In ihrer Entwicklung in den nächsten Jahrhunderten wird die Menschheit im Rahmen der erkenntnistheoretischen Bemühungen, die sich u.a. auch mit den Grundsatzfragen jeglicher Realität beschäftigen und die Frage der Wahrheit unserer Erkenntnis vorantreiben, auch im wissenschaftlichen Bereich zur Grunderkenntnis des unendlichen und unbedingten Grundwesens (Gottes) vordringen, und in dieser Erkenntnis alle anderen Erkenntnisse ableiten, und damit auch das Realitätsproblem in einem neuen Lichte vollendet lösen. Um in den Begriffen von vorne zu bleiben, wird sich die Menschheit also aus den Begrenzungen des Naiven Empirismus (Schule 1), Kritischen Realismus (Schule 2), transzendentalen Idealismus und kommunikationstheoretischen Pragmatismen (Schule 3) und aus mangelhaften transsubjektiven Systemen (Schule 4) bis zur Grundwissenschaft (Schule 5) weiterbilden.

Aus dieser Grundwissenschaft ergibt sich dann die wahre Gliederung des Göttlichen unendlichen und unbedingten Grundwesens in sich, welche gleichnishaft im obigen Aufsatz in Sarnigs im Universum der graden Linie als Ableitung vom Unendlichen ins Endliche dargestellt ist.

Diese Gliederung des Grundwesens in sich ist gleichzeitig die Gliederung des unendlichen unbedingten INHALTES (der Wesenheit Gottes) in sich. Und daher ist diese INHALTLICHE GLIEDERUNG auch die höchste Gliederung aller Teilwelten in der Universalen Allwelt (UAW).

Die Universale All-Welt ist eigentlich die Reale Welt, die infolge der Unendlichen Absolutheit ihrer Essentialität auch alle endlichen „wirklichen“, aber auch alle endlichen virtuellen und möglichen Welten in sich enthält.

Gedankenexperiment: Die unendliche Linie o (siehe vorne) ist die Höchste Realität für alle endlichen Linien in sich. Also: für die beiden noch einseitig unendlichen Linien i und e sowie für alle „ganz“ endlichen Linien (a1,b1 und c1..) in i und e und ihrer Vereinigung. Die Möglichkeit der unendlich vielen Operationen zwischen endlichen Linien a1, b1, usw. in Addition, Subtraktion, der Unendlichkeit der Zahl PI usw. hat ihre Grundlage ausschließlich in der Höchsten Realität der Linie o, IN der sich alles „abspielt“. Die Virtualität verschiedenster Kombinationen endlicher Linien ist ebenfalls abhängig von und bedingt durch die unendliche und absolute Realität der Linie o.
[4]

Gliederung des Grundwesens

Das unendliche und unbedingte Grundwesen, o, ist in unter sich zwei in ihrer Art unendliche, nebeneinander stehende Grundwesen, die einander gegenähnlich sind, beide ewig, ungeworden, unvergänglich, nämlich:

i… Geistwesen,
Geist-All

e… Natur, Leibwesen,
Leib-All.

Beide enthalten in sich unendlich viele Arten unendlich vieler Einzelwesen.

Das Grundwesen über beiden seiend und wirkend, mit beiden vereint ist Urwesen u, verbunden mit e als ü und mit i als ü. i und e sind aber ebenfalls miteinander verbunden als ä und ä ist wiederum auch mit u verbunden als a. Das innerste Vereinwesen von Geistwesen, Natur und Urwesen a enthält in sich das Pflanzenreich, das Tierreich und als innerstes, allharmonisches Glied die unendliche Menschheit, deren innerer Teil auch die Menschheit dieser Erde ist.

Das Verhältnis des unendlichen absoluten Grundwesens o zu i und e, die beide auch noch unendlich sind, ist – wie schon erwähnt- durch die Gliederung der Unendlichkeit bestimmt, die im Universum der geraden Linie noch in beschränkter Form ersichtlich ist (vgl. oben).

Noch einige Erklärungen zum Unterschied von Geist i und Natur e. Unter Geistwesen wird hier das Grundwesen verstanden, welches alle einzelnen Geister also auch die Menschen, soweit sie Geist sind, in sich befasst. Das Wesentliche des Geistigen ist, dass es überwiegend durch Selbständigkeit, Spontaneität, Unabhängigkeit und Freiheit bestimmt ist. Es gestaltet seine Formen in Selbständigkeit gegeneinander, ohne den Gesamtzusammenhang immer zu beachten. Für den Geist typisch ist u.a. selektive Analyse, welche aus dem Gesamtzusammenhang Teile gesondert bildet oder erkennt usw. Diese Trennung, Isolierung, Abstraktion im Verhalten des Geistes, der Geister untereinander in den Gesellschaften, die Spaltung der Wissenschaften in immer mehr Disziplinen, der Kunst in immer mehr einzelne Formenbereiche, begründet einerseits Erkenntnisfortschritte durch differenzierende Erkenntnis-und Kunstbereiche, begründet aber infolge des mangelnden Universalzusammenhanges auch Übel und Irrtum in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft. Erst wenn die Geistwelt mit dem Gesamtzusammenhang der UAW verbunden, in diesem alles Einzelne und Partielle abstimmt, sind diese Mängel behebbar.

Die Natur e ist durch den Charakter dar Ganzheit und Ganzheitlichkeit bestimmt. Sie bildet alles im Ganzen, alles ganz und zugleich, in allseitiger Gebundenheit, Wechselbestimmung und Stetigkeit. (z.B. den Menschenleib vom Embryo bis zum Erwachsenen). Die Natur kann nicht wie der Geist trennen (z.B. einen Menschenarm isoliert bilden), einen Teil gesondert schaffen, sie gestaltet jedes in seiner Ganzheit, nach allen seinen Teilen auf einmal, aber auch so, dass die Sonne, ein Blütenblatt und eine Augenlinse alle gleichzeitig in ihr gebildet werden. Die Natur ist aber nicht ohne jegliche Selbständigkeit, sondern zwischen i und e gibt es nur einen Unterschied in der Gewichtung im Verhältnis von Ganzheit zu Selbheit.

Dadurch dass Natur und Geistwesen aber miteinander auch in Lebewesen wie Blumen, Tieren und Menschen verbunden sind, erfolgen, vor allem über die Kunst und Wissenschaft und Technik des Menschen als VR2kwt erhebliche Eingriffe in die Natur, die besonders heute bereits bedrohliche und schädliche Formen angenommen haben.

Auch hier können über die Ideen, die im UAW dargelegt werden, die nötigen Harmonien zwischen u, i und e hergestellt werden.

Gliederung der Virtuellen Realitäten2kwt (VR2kwt)

Was immer die Virtuellen Realitäten in Kunst, Wissenschaft und Technik und Wirtschaft in welchen Medien auch immer für die Sinne des Menschen erfassbar darstellen werden, es kann sich nur um Erscheinungen in einem der Glieder in der UAW handeln. Darum ist die obige Gliederung des Grundwesens auch die All-Gliederung der VR2kwt, weil das All im Grundwesen gemäß Bild 2 gegliedert ist.

Der Aufsatz Luc Burgs: „ Das VR-Modell der All-Kunst“hat diese Grundsätze für die gesamte Kunstentwicklung und vor allem alle Kunstrichtungen im 20. Jhdt. angewendet. Dieses Modell ist selbst ein Teil des UAW! Hier wollen wir versuchen, dies für alle menschlichen Virtuellen Realitäten zumindest zu skizzieren.

Der Besucher kann interaktiv durch alle Bereiche (i, e, ä, a ö und ü) wandern, und wird hier jeweils den VR2kwt begegnen, die diesem Bereich, dem INHALTE nach angehören. Man kann daher das Modell der UAW auch als einen „Tempel“ auffassen, in welchen in den einzelnen Teilen, Überschneidungen und Hallen alle jemals erzeugten VR2kwt-Werke der Menschheit und alle, die es noch geben wird, nach der Allgliederung des Grundwesens strukturiert und geordnet dem „Novizen“ begegnen. In jedem Raumpunkt erfolgt eine Vertiefung in unbegrenzt viele neue aufrufbare VR2kwt, usw. Alle diese Wanderungen aber erfolgen immer in inneren Teilen der Unendlichkeit des Grundwesens u, und der inneren immer noch unendlichen In-Wesen Geist i und Natur e.

Die einzelnen Hallen des Tempels

Halle I

Gegenstand (Inhalt) der VR2kwt ist die Natur e, Teile der Natur, Landschaft, Erdschichten udgl. Mineralreich, Pflanzen, Tiere und Menschen, soweit diese Wesen leiblich, natürlich sind.

Welche Richtungen der VR2kwt sind hier einzufügen? Alle Richtungen mit Naturbezug:

Gentechnologie, Biologische Modelle z.B. The Synthetic Ecosystems of Biota.org http://biota.org/ , Medizin, alle Arten naturwissenschaftlicher VR usw…

An diese Halle schließt die Halle ö an, in der alle jene Inhalte gegeben sind, wo die Natur, oder Teil derselben, Lebewesen in ihr, als mit dem Grundwesen in Verbindung stehend dargestellt werden. (NaturmystischeVR2kwt, bestimmte Richtungen der mythologischen VR2kwt).

Halle II

In Halle II finden sich alle VR2kwt-Inhalte geistiger Art, wo es Naturgegenstände überhaupt nicht, oder nur mehr in einer bereits durch geistige Operationen veränderten Form gibt.

Zusatz: Natürlich kann der Mensch auch Naturgegenstände nur durch geistige Operationen, Phantasie und Sinnlichkeit überhaupt erfassen, aber bei Gegenständen in II sind die Operationen der Erzeugung nicht auf die von außen kommenden Eindrücke beschränkt, sondern der Geist leistet Zusätzliches, um diese Gegenstände zu kreieren.

Halle IIa

Richtungen des Surrealismus (antirationalistisch, Traum, Automatismus und Geisteskrankheit als Quellen der Anregung), Dadaismus, (Zufall antirationalistisch), subjektive Neugestaltung ähnlich der Natur, figurative Modulationen,, symbolistische, emblematische, mythische und mystische Figuration, teilweise in Verbindung zur Halle ö und ü etwa in den meisten Richtungen des Manierismus, Phantastischer Realismus.

Zweifelsohne ist der cyberspace gerade mit VR2kwt-Welten bevölkert, wo Bereiche der Natur durch die Phantasie in neue Bereiche umgewandelt und erweitert werden.

Abgesehen von der Vielfalt der in die mythische Vergangenheit angesiedelten VR-Welten und den Bereichen der Science Fiction, die sich auf die Zukunft richtet, wird eine Vielzahl historischer Bestände an mythischen Welten, die früher in anderen Medien (Buch, Comic-Heft, Film usw.) auftraten, nunmehr in 3D VR2kwt-Welten im Cyberspace mit oder ohne Teilnahmemöglichkeit als Avatar reproduziert. Hier hat in gewisser Hinsicht die Produktion derartiger Welten im Cyberspace die Erschließung dieser medialen Möglichkeiten durch „normale“ Künstler längst überholt.

Das Modell der UAW ist mühelos in der Lage, derartige Überschneidungen zwischen den einzelnen Hallen präzise zu erfassen.

Halle IIb

In Halle IIb befinden sich reingeistige, konstruktivistische Formenwelten (Forminhalte) ohne Naturbezug.

Während bei der Erzeugung von Bildwelten in IIa noch Naturformen in irgendeiner Weise mitbenützt werden, erfolgt in IIb nur die Darstellung bestimmter Arten rein geistiger Formen, die es in der Natur nicht gibt oder geben kann. Die menschliche Phantasie arbeitet daher in diesen Bereichen ohne Bezug auf Naturformen, die ihr bekannt sind. Es ist ein Verdienst der modernen Malerei, diese Formen überhaupt erst klar für die VR2kwt herauspräpariert, deutlich erobert zu haben.

Dieser Bereich umfasst in etwa die Richtungen der „geometrischen Abstraktion“: konstruktivistische Abstraktion, Kinetik, geometrische Abstraktion, Betonung der Farbe ohne Naturbezug, verschiedene „abstrakte Richtungen“ der digitalen VR2kwt, symbolistische Abstraktion, soweit nicht IIc, in Verbindung mit ö und u alle esoterische, mythische und mystische Symbolik, Ornamentik und Emblematik. Grundlage aller dieser Schulen bilden betont geometrische und mathematische Komponenten der inhaltlichen Gestaltung der Formen.

In der Vielfalt der Virtuellen Realitäten im Bereiche der Wissenschaft, Technik und Wirtschaft begegnen uns unübersehbare Teil-Welten, die lediglich auf Mathematik oder Geometrie – unter Umständen funktionell verbunden mit Bereichen der Außenwelt und Gesellschaft – aufgebaut sind. Alle Systeme, in denen Programmierung von Software durchgeführt wird (also die mathematisch-logischen Metasysteme jeglicher funktioneller Software) , Systeme die durch mathematische Operationen bestimmt werden (Bank- und Versicherungswesen, Wissenschaftssysteme mit mathematischen Operationen, Technische Zeichensoftware, mathematisch-geometrische Spielwelten mit und ohne Avataren usw.), Fraktalgeometrie-Systeme…

Halle IIc

Reingeistige, spontanistische Welten. Hier handelt es sich ebenfalls um rein geistigeForminhalte, sie sind aber nicht durch die Regeln unter IIb, sondern durch gegenteilige Grundthesen bestimmt:

Spontanistisch kreativer Einsatz der Phantasie und von Begriffen zur Erzeugung intuitiv spontaner Formen, Lyrismen, subjektivistischer Formensprachen, Ausdruck persönlicher Emotion, des Unbewussten usw. antikonstruktivistisch, phantastische Zeichensprachen, weitergeführt bis zur Selbstthematisierung des bildernischen Prozesses. Auch hier enthalten die VR2kwt bereits eine Vielzahl derartiger Elemente.

Folgende Richtungen sind bisher entwickelt worden: Lyrische Abstraktion, farbgestische Abstraktion, Abstraktion der genetischen Figuration, magische Abstraktion, semantische Abstraktion.

An der Schnittstelle der Hallen II b und II c gibt es bereits heute Richtungen einer Synthetischen Abstraktion, in der spontanistische und streng mathemtische Formensysteme miteinander verbunden werden.

Halle II d

Reingeistige, betont konzeptuelle Bereiche, Konzept-VR2kwt.

Gegenstand des VR2kw-Wwerkes ist hier nicht ein in Naturstofflichkeit umgesetztes und damit einem Betrachter über die Sinne zugängliches Werk, sondern VR2kwt -Werk ist das Gebilde im Geiste des Künstlers! Auf Umsetzung in Töne, Farben, Raumformen usw. wird entweder verzichtet, oder seine Bedeutung wird reduziert. Bisweilen wird das Produkt im Geiste des Künstlers für andere beschrieben. Hier wird mit aller Deutlichkeit die Selbständigkeit des geistigen Gebildes im Bewusstsein des Künstlers gegenüber der Darstellung desselben in Stoffen der Natur für andere hervorgehoben und betont. Es erfolgt eine Relativierung der äußeren Sinnlichkeit und eine Idealisierung des Erkenntniskonzeptes.

Zusammenfassung

Die für das VR2kwt oben dargelegten theoretischen Grundrisse zeigen, dass derzeit eine Vielzahl von Hallen im vollendeten Tempel des UAW noch fehlen, dass also auch die Verbindungen der partiellen Teil-Welten der verschiedenen VR2kwt in e und i, ä und a mit dem Grundwesen größtenteils nicht beachtet und noch viel weniger berücksichtigt werden. Die meisten Produzenten und Konsumenten der VR2kwt arbeiten in einem kleinen Teilbereich einer einzigen Halle und beachten nicht ihre Position in der Halle, das Verhältnis zu den anderen Hallen und den Gesamtzusammenhang des Tempels. Erst wenn die VR2kwt in den Hallen I,II a,b,c mit der Halle III (u) in Verbindung gebracht werden, erst wenn ihre Position in der Universalen All-Welt geklärt ist, tritt eine neue Evolutionsphase der Virtualität ein.

Wohl aber sind in diesen Bereichen der Verbindung mit dem Grundwesen in Halle III alle bisherigen Äußerungen religiöser Kulte, Rituale, Zeremonien, Bauten und deren künstlerische Ausgestaltungen, soweit sie als VR2kwt repräsentiert sind, in das UAW Modell aufzunehmen. Umgekehrt erhalten alle teilheitlichen, begrenzten VR2kwt durch die Verbindung mit Halle III des Grundwesens ihre Sakralität und befreiende Erhellung.

Noch weit entfernt sind die heutigen VR2kwt-Welten auch von allen Harmonievorstellungen, die der Tempel in seinen innersten Hallen in a für die Harmonisierung aller Hallen und deren Bereiche bereithält. Darin wird die Menschheit heute noch wenig erkannte Grundlagen ihrer eigenen harmonischen Lebensentwicklung, und damit auch VR2kwt-Entwicklung erkennen, und in der virtuellen Umgebung des UAW integrieren. Der Grundrechtskatalog Cathrin Horns bietet hiefür Grundrisse.

Babylonischer Turm oder Pfingstfest

Wir erwähnten vorne, dass ein Kritiker den Cyberspace mit dem babylonischen Turm vergleicht und diese Abirrung in Gegensatz zu einer religiösen Dimension stellt, wo der Mensch vom Göttlichen berührt andere Welteinsichten und Lebensperspektiven gewinnt. Ist diese Metapher berechtigt?

Die Explosion der VR2kwt im Cyberspace bedeutet einen gewaltigen Schritt in Richtung auf Integration der Menschheit im Bewusstsein ihrer sozialen Einheit. Unsere Betrachtungen zeigen aber auch, dass gleichzeitig festzuhalten ist, dass der Cyberspace dann zu einem düsteren Verließ der Bewusstseinsmanipulation und – Beschränkung wird und ein solcher Kerker bleibt, solange nicht Mathematik und Logik und schließlich die menschliche Rationalität ihre bisherigen Begrenzungen ablegt, sich im Lichte der Rationalität des unendlichen und absoluten Urwesens erweitert und darin die Strukturen des Weltbaus in der Universalen All-Welt erkennt. Geistes- und Naturwissenschaften sowie Wissenschaftstheorie (Erkenntnistheorie) sind in diesem Sinne weiterzubilden. Dann wird die Partialität der VR2kwt im Gesamtzusammenhang sichtbar. Die Partialwelten, also der derzeitige babylonische Turm muss dann nicht eingerissen werden, er wird aber dann überbaut sein vom All-Tempel eines ständigen Pfingsten in dem alle Mängel, Missbildungen und Irrungen im Turm beseitigbar und harmonisierbar werden. Dann wird der Menschheit
die Leistung der Avatare im vorne genannten ursprünglichen Sinne des Wortes
klarer werden.

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Literatur

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Beckmann John ed.: The Virtual Dimension Architecture, Representation and Crash Culture.1998

Bormann, Sven: Virtuelle Realität: Genese und Evaluation. Addison-Wesley, Bonn,Paris. 1994

Burg, Luc: Das VR-Raum Modell  der Allkunst

Conrad Anton, Bill Keith: Ages of Myst: Das offizielle Lösungsbuch. X-Games. München.1999

Damasio, Antonio R.: Wie das Gehirn Geist erzeugt. Spektrum der Wissenschaft Spezial.1/2000.

Damer, Bruce: Avatars!. Peachpit press.California.1998.

Faßler Manfred, Halbach Wulf R. (Hrsg.) Cyberspace. Gemeinschaften, Virtuelle Kolonien, Öffentlichkeiten. Fink. München.1994 Faßler Manfred (Hrsg.) Alle möglichen Welten. Virtuelle Realität. Wahrnehmung. Ethik der Kommunikation. Fink. München.199

Flusser, Vilem: Lob der Oberflächlichkeit. Für eine Phänomenologie der Medien. Bensheim u.Düsseldorf. Bollmann.1993

Grasmuck, Volkwer R.: Die Turing Galaxis.( http:// race-server.race.u-tokyo.ac.jp/RACE/TGM/Texts )

Gundolf S. Freyermuth: Cyberland. rowohlt. 1996. Eine Führung durch den High Tech Underground. rowohlt. 1996

Maschke, Thomas: Bildverarbeitung unter WINDOWS. Eine Einführung. Markt und Technik. Haar. 1994

Katalog Ars Electronica Festival 1997: FleshFactor-Informationsmaschine Mensch.

Krause, Karl Chr.Friedrich: Vorlesungen über das System der Philosophie, 1828. Neuauflage Eigenverlag. Breitenfurt.1981

Krämer Sybille: Medien, Computer, Realität. Wirklichkeitsvorstellungen und neue Medien. Suhrkamp. StW 1379.1998.

SARNIG, P. P.: Menschliche und digitalisierte Intelligenz. Das Unendliche und die Grenze.

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Pflegerl, Siegfried: Flesh-Factor-Informationsmaschine Mensch. PCNews.56 http://pcnews.at-/_ftp/pcn/5x/56 (Auch: http://webaec.at/fleshfactor/ „Integrative mind by media“ Beitrag am 21.8.1997).

Pflegerl Siegfried: Die universale Menschheit und der Info-War oder das Verhältnis von Idee und Geschichte. PC News 60 http://pcnews.at-/_ftp/pcn/6x/60

Pflegerl, Siegfried: Die Vollendete Kunst. Zur Evolution von Kunst und Kunsttheorie. Böhlau. Wien, Köln. 1990

Thomas, Karin: Bis heute. Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20.Jahrhundert. Du Mont. Köln. 1986

Urbons, Klaus: Elektrografie. Analoge und digitale Bilder. DuMont. Köln. 1994

Vesna, Victoria: Avatare im World Wide Web: Die Vermarktung der Herabkunft. In: Katalog Ars Electronica Festival 1997: FleshFactor-Informationsmaschine Mensch

Weissenstein, Karl: „Sieht ihr Film rot auf rot?“ oder der Riese Polyphem in der Bewußtseinstheorie.

Welsch, Wolfgang: „Wirklich“. Bedeutungsvarianten – Modelle – Wirklichkeit und Virtualität. In: Krämer.1998

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[1]
Der renommierte Philosoph der Postmoderne Welsch hat sich mit dem Begriff der Virtualität beschäftigt und geht von einer Prüfung der Modelle des Wirklichkeitsverständnisses in der Philosophiegeschichte aus. Er behandelt das Serienmodell von Leibniz, das idealistische Modell Platons, das Talermodell Kants, das Modell des potentialistischen Realismus bei Aristoteles und Michelangelo, Nietzsches Modell von Wirklichkeit als Fiktionsverfestigung und schließlich Schelers Widerstandsmodell. Aus Platzgründen kann hier dieses Szenario nicht bearbeitet werden. Es lassen sich aber alle diese Modelle in einer der 5 Erkenntnis-Schulen einordnen, die wir im folgenden darlegen. Welsch entscheidet sich aber nicht für einen der Modell-Typen, sondern meint, man müsse nacheinander alle diese Typen testen, gleichsam als Brillen, dann wird man sie – für bestimmte Zwecke und eine Zeitlang – aufbehalten, sonst weglegen und ein anderes Modell probieren.

Wir vertreten hier dagegen die Ansicht, dass alle diese Modelle teilirrig sind, und durch die Einordnung in der Schule 5 unter Ablegung ihrer Mängel integrierbar werden. Der postmoderne Warenhauscharakter in der Frage der Sachgültigkeit von Wirklichkeitsmodellen (jeder sucht sich im Angebot aus, was ihm gefällt), wird damit überwunden.

[2]
Der Vollständigkeit halber müssten eigentlich hier auch Virtuelle Welten des Rechtes, der Ethik, der Politik, der Sprache, der Religion usw. behandelt werden, aber Platzgründe lassen hier eine derartige Ausweitung nicht zu. Auch stehen ja in einer Gesellschaft alle diese Ebenen und Faktoren in Wechselbeziehungen, die selbst nur in einer Modelltheorie des Gesamtsystems (selbst einer VR) adäquat erkannt werden können.

[3]
Dis-positiv. Zur Produktivität von Kunst und Diskurs. Projekt von Richard Jochum. 2.bis 8.Mai 2000. Wien.

[4]
Damit wird etwa folgende These Flussers hinsichtlich der Turing Galaxis als völlig mangelhaft erkannt: „ In der Turing Galaxis stehen wir am Nullpunkt der Dimensionen, der Welt der Punkte, die „unmeßbar, ein Nichts, und zugleich unermeßlich, ein Alles“ sind. Das Universum der Punkte ist leer, weil es nichts enthält außer Möglichkeiten, und weil es lauter Möglichkeiten enthält, ist es ein volles Universum“. Flusser leitet daraus die Forderung ab, daß wir lernen müssen, in der Kategorie „Möglichkeit“ zu denken, zu fühlen und zu handeln. Die Turing Maschine, die jede Maschine sein kann, ist im genauen Sinne Flussers dieser Raum der alles-umschließenden Möglichkeit“.

Zitat aus GRASMUCK:
Die Turing Galaxis. Abgesehen davon, dass diese These Flussers selbst die alles-umschließenden Möglichkeiten nochmals nicht als Möglichkeit, sondern als fixe Wirklichkeit umschließen muss, um sinnvoll zu sein, zeigen unsere Darlegungen deutlich, dass die Unendlichkeit der Möglichkeiten des Endlichen, hier der Punkte, überhaupt nur durch die unendliche und absolute Realität der Essentialität des Grundwesens begründbar, ist.